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Großes Kino braucht keine Überlänge. Auch keine digital hochfrisierten Spezialeffekte, weder Ritter- noch Laserschwerter. Zwei Kinder jagen im Kurzfilm „Weil ich Leo bin“ durch den Wald. Sie toben und sie duellieren sich mit Ästen statt mit Degen. En garde! Jedoch, was wie ein Kleine-Jungs-Spiel wirkt, scheint nur auf den ersten Blick so. Eines der beiden Kinder mit den kurzen, zerstrubbelten Haaren und dem Trotz im Blick heißt – Leonie. Aber: Leonie wünscht sich mit Sehnsucht, dass Freunde, Eltern, Großeltern sie nur noch Leo nennen. Leonie will nicht Frau werden, nicht Frau sein.
Mit aller Zartheit will sich der Film in diese Geschlechter-Zwickmühle hineinfühlen, in einer Welt, die immer noch zwischen Jungsblau und Mädchenrosa trennt. Dieses Suche nach dem wahren Ich, in knapp 18 Filmminuten, hat nun die Jury des Deutschen Jugendfilmpreises 2022 begeistert. „Ein berührendes Plädoyer, Menschen nicht in starre Geschlechter- und Rollenvorgaben zu pressen“, loben die Juroren. Damit zählt dieser Film von Tajo Hurrle, einem 23 Jahre jungen Filmtalent aus dem hessischen Dieburg, zu den Gewinnern des Jugendfilmpreises 2022.
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