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Eisbrecher veröffentlichen neues Album „Kaltfront“

Eisbrecher

Neues Eisbrecher-Album: Mit „Kaltfront“ für mehr Empathie

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    Wieder vollkommen fit fühlt sich Eisbrecher-Sänger Alex Wesselsky nach seiner schweren Erkrankung.
    Wieder vollkommen fit fühlt sich Eisbrecher-Sänger Alex Wesselsky nach seiner schweren Erkrankung. Foto: Anna Kondratenko

    Alex Wesselsky hat am eigenen Leib erlebt, wie schnell alles vorbei sein kann. Im Juni des vergangenen Jahres lag der Augsburger Rocksänger auf der Intensivstation - Darmdurchbruch. Wie knapp es war, lässt sich erahnen, wenn er darüber spricht: „Viel Glück und gute Leute haben mir im Augsburger Vincentinum das Leben gerettet.“ Es waren Tage und Monate, die an dem Frontmann der Band Eisbrecher Spuren hinterlassen haben. „Klar, wenn du an einem Punkt bist, wo du eigentlich keine Zukunft mehr hast, ändert sich auch was. Da war Angst, Demut und Scham und man beschäftigt sich mit dem Sinn des Lebens.“ Wenn er heute abschalten will, versucht er sich Zeit zu nehmen: „Ich drehe dann meine Runden bei der Wallfahrtskapelle Maria im Elend in der Nähe von Thierhaupten. Da tanke ich Kraft.“ 

    Aber seit Ende Juli des vergangenen Jahres ist er wieder zurück im Geschäft: „Ein paar Lektionen hat mich die Krankheit gelehrt, aber das Leben geht weiter und der Mensch schaltet wieder auf Normalprogramm.“ Der 57-Jährige fühlt sich wieder vollkommen fit. „Ich kann wieder alles tun, was mich krank macht“, grinst Wesselsky. Und momentan gibt es viel zu tun. Am 14. März erscheint mit „Kaltfront“ das zehnte Studioalbum der deutschen Härteband. Die beiden Alben „Schock“ (2012) und die „Hölle muss warten“ (2017) wurden mit Gold belohnt. Gibt's jetzt bald die dritte Goldene Schallplatte? Wesselsky zuckt mit den Schultern: „Das wird in Deutschland immer schwieriger, aber die würden wir gerne mitnehmen.“

    Augsburger Band Eisbrecher präsentiert neues Album „Kaltfront“

    Das Album entstand unter anderen Voraussetzungen, als die vorherigen. Leadgitarrist und Komponist Noel Pix, der aus Kempten stammt, verließ im vergangenen Jahr die Band und das Songschreiber-Duo Wesselsky/Pix gibt es nicht mehr. Pix war zudem auch als Produzent tätig. „Pix war ein sehr guter Produzent und Sounddesigner, aber alles hat seine Zeit. Man hat sich getrennt und es gab kein böses Blut“, so Wesselsky. Der Sänger muss aber zugeben, dass er lange nach einem Produzenten für „Kaltfront“ Ausschau gehalten hat. Mit Henning Verlage hat er einen Top-Profi gefunden. Verlage war Keyboarder und Produzent bei Unheilig und war bei vielen bekannten Bands wie Rosenstolz, Frei.Wild, Letzte Instanz und sogar für Schlagersänger Bernhard Brink tätig.

    Auf das Album „Kaltfront“ ist Wesselsky stolz. „Weil es das kompromissloseste ist“, sagt er. Wie er das genau meint, erklärt er: „Ohne Pix bin ich jetzt allein verantwortlich. Ich entscheide, was auf die Platte kommt und was nicht. Der Song „Kaltfron“t zum Beispiel hätte schon 2020 erscheinen können, aber da lehnte in Pix ab. Mein Vorteil ist eine neue Freiheit, allerdings auch mit allen Risiken.“ Mit „Everything is wunderbar“, „Auf die Zunge“ und einer starken Cover-Version von Michael Holms „Tränen lügen nicht“, haben Eisbrecher vor dem Albumstart schon drei Songs im Voraus veröffentlicht. „Tränen lügen nicht“ hat im Internet jetzt schon knapp 260 000 Aufrufe. „In einer Zeit, wo die ganze Welt verrückt spielt, ist unsere Botschaft: Wir brauchen mehr Empathie“, sagt Wesselsky.

    Eisbrecher-Frontmann Alex Wesselsky blickt nach seiner schweren Krankheit nach vorn

    Wie sehr der Sänger nach seiner Krankheit wieder im „Normalmodus“ ist, wird klar, wenn er über die nahe Zukunft der Band spricht: „Ende März geht es auf Europatournee. Wir spielen in England, Frankreich, Spanien, in den Benelux-Ländern und Österreich und der Schweiz. Viele Konzerte sind bereits ausverkauft. Die wildesten Fans sind in Frankreich. Die machen Stimmung ohne jegliche Aggressivität“,so Wesselsky. Anschließend beginnt die Konzerttour in Deutschland. Mit den großen Städten Berlin, Hamburg oder Köln. Bis 2023 spielte die Band etliche Jahre vor Weihnachten jeweils zwei Konzerte im Augsburger Spectrum. Das traditionelle „Adventssingen.“ Im vergangenen Jahr verlegte Eisbrecher das Konzert nach Memmingen. „Die Weihnachtsgeschichte war in Augsburg einfach auserzählt, aber wir kommen wieder. Allerdings nicht in der Adventszeit.“ Der Boss der Band verrät, dass der Band in Augsburg etwas anderes vorschwebt, allerdings nicht in diesem Jahr. „Ich habe mit Spectrum-Chef Ufuk Aykut schon einmal gesprochen. Uns schwebt dabei Ostern vor, so nach dem Motto Osterfeierei. Klingt doch gut?“ Ja klar, aber besser klingt seine Zuversicht und dass er nach schweren Tagen im Jahr 2024 wieder in eine bessere Zukunft blicken kann und darf.

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