Wie der Fugger-Pavillon den Augsburger Rathausplatz verwandelt
Plus Zum 500-jährigen Jubiläum der Fuggerei bringt ein Pavillon den Geist der Sozialsiedlung mit Plänen für ein neues, gerechtes Miteinander unter ein Dach.
Als hätte sich ein Gartenzwerg sein Zuhause für die schönen Tage gezimmert: Ein Holzhaus mit Spitzdach steht seit Mai auf dem Rathausplatz in Augsburg. Im Vorgarten der Hütte sprießt es sonnengelb und die grünen Fensterläden an den Seiten stehen so offen wie die blau-weißen Türflügel. Am Eingang spricht ein Plakat die Einladung an jedermann aus: „Willkommen, Welt. Das Tor steht offen.“ Also hereinspaziert, die ganze Menschheit? Diese Hütte hat Anspruch: Sie will Modell und Spielort und Zukunftswerkstätte in einem sein. Jeder, der hier eintritt, trifft auf Fragen. Gesucht werden: Antworten auf „sieben globale Herausforderungen“. Wie wollen wir in Zukunft leben, sicher, nachhaltig, selbstbestimmt und in Würde? Vorbild ist dabei die Fuggerei, als Beispiel für soziales, günstiges, gutes Wohnen. Die Aufforderung: „Machen Sie Ihre Ideen selbst zum Impuls für die Welt.“ Vor allem aber hat der Pavillon diesen Fleck Augsburg verwandelt.
Ein Pavillon zur Feier von 500 Jahren Fuggerei
Über den Platz wacht Kaiser Augustus in Rüstung, wie gewohnt. Seine Bronze steht auf der Spitze seines Springbrunnens; jetzt aber zeigt seine Rechte eben – schnurgerade – auf die neue Hütte, die dem Platz frisches Getümmel gibt. Und damit auf eine Geschichte, die 1521 begann. Es war das Jahr, in dem Jakob Fugger die erste Sozialwohnungssiedlung der Welt gründete und bis heute baut dieses Projekt auf das Fuggersche Stiftungsvermögen. In 67 Häusern leben gut 150 bedürftige katholische Menschen noch nach Fuggers Regeln von damals. Die Miete: 88 Cent für ein Jahr und dazu bitte drei Gebete am Tag für die Fuggers.
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