
In unserer Kultur-Kolumne Intermezzo geht es um Kunst, Kultur und das Leben. Heute darum, was passieren könnte, wenn das Publikum zu twittern beginnt.
Es ist rätselhaft, wie das funktioniert: am Sonntagabend den Tatort schauen und gleichzeitig darüber schreiben, nämlich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter im Internet. Normalerweise würde man davon ausgehen, dass es sich um eine Entweder-oder-Entscheidung handelt, dass man entweder schaut oder schreibt, im Regelfall erst schaut und dann schreibt. Aber auf Twitter sieht man eindeutig die Belege dafür, dass das gleichzeitig geht. Da heißt es etwa, während der letzte Schwarzwald-Tatort gerade auf das Ende zusteuerte: „Gibt es schon eine Selbsthilfegruppe, der ich vor dem Ende beitreten kann?“ oder „Boah, wieder so ein Experimental-Tatort – ich bin raus“ oder „Warum werden beim Tatort neuerdings immer Pimmel gezeigt, die man nicht sehen will?“.
Noch während der Krimi läuft, legt sich eine zweite Ebene darüber, in der das Gesehene im Moment kommentiert wird. Um am Ball zu bleiben, müssen beide Ebenen gleichzeitig beobachtet werden. Da muss es neuerdings ein spezielles Training geben, die beiden Augen getrennt voneinander arbeiten zu lassen, eines verfolgt den Krimi und eines den Twitter-Strom, im Kopf wird gleichzeitig sowohl das eine als auch das andere verarbeitet. Was für eine Leistung, wow!
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