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Klezmer-Tanzabend und Workshop: Mit Feygele die jüdische Musik erleben

Augsburg

Klezmer zum Tanzen und Mitspielen: Das Ensemble Feygele bietet Tanzabend und Workshop

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    Das Ensemble Feygele will nicht nur Klezmer spielen, sondern auch das Wissen um die Musik weitergeben.
    Das Ensemble Feygele will nicht nur Klezmer spielen, sondern auch das Wissen um die Musik weitergeben. Foto: Kotov

    Was ist Klezmer? Josef Strzegowski lächelt und erklärt: „Das ist Musik, die so klingt, wie das Leben eben spielt. Sie kann sentimental-traurig klingen, oder auch tanzlustig. Und immer schwingt auch die Hoffnung mit.“ Der Klezmer ist eine Musik der jüdischen Kultur, die im 15. Jahrhundert entstand, als Volksmusik für Feste und Feiern, abseits der Gottesdienste – die aber trotzdem in der Religion und der Geschichte des Judentums verwurzelt ist. Für Strzegowski ist es die Musik seines Glaubens, für die er sein Publikum gewinnen will. Mit seinem Augsburger Ensemble Feygele will der Schlagzeuger sein Wissen jetzt weitergeben: bei einem Tanzabend im Kulturhaus Abraxas und bei einem Mitmach-Festival für junge Musiker.

    Feygele organisiert ein Klezmer-Festival in Marktoberdorf

    In der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf soll vom 30. April bis zum 4. Mai der Klezmer klingen: In einem Workshop-Festival können Schüler und Schülerinnen ab etwa 16 Jahre diese Musik selbst spielen und kennenlernen – mit ihren eigenen Instrumenten, oder als Sänger oder Sängerin. Voraussetzung: Spielerfahrung von mindestens drei Jahren. „Fünf Tage lang musizieren, gemeinsam lernen: Wie spielen wir das?“, so beschreibt Strzegowski das Konzept. Dafür hat er neben den Feygele-Mitgliedern auch noch weitere Verstärkung organisiert: Alina Bauer ist eine renommierte Klezmer-Geigerin, sie wird die jungen Musiker coachen. Auch die Klezmer-Band Mesinke aus Krumbach mischt als Dozenten-Team mit.

    Klezmer bedeutet für Josef Strzegowski Verständigung

    Klezmer, das klingt ganz traditionell nach Klarinette, Geige, Hackbrett. „Aber Klezmer kann man mit wohl fast jedem Instrument spielen“, sagt Strezgowski. Das sieht auch Christina Drexel so, die mit ihm im Ensemble Feygele spielt – aber im Hauptberuf klassische Dirigentin ist. Die Leiterin des Orchesters des Gymnasiums Maria Stern leitet jetzt auch das Schüler-Klezmer-Festival: „Diese Musik muss man im Körper spüren. Wenn man Klezmer nicht tanzt, ja was dann?“, sagt sie und lacht. Zum Abschluss des Festivals spielen die Kursteilnehmer wahrscheinlich auch auf der Bühne, geplant sind Konzerte in Ichenhausen, Binswangen und Kempten.

    Schon vorher, am Sonntag, 30. März, will das Ensemble Feygele zum Tanz aufspielen: Gemeinsam mit der Tanzexpertin Gitta Ott aus Erlangen gestaltet die Gruppe einen Abend im Kulturhaus Abraxas. Es ist ein offener Tanzabend für alle, die zum Klezmer tanzen wollen. Tanzmusik wie Freylakh, ein Hochzeitstanz im großen Kreis, oder Bulgar, ein weiteres Beispiel aus der osteuropäischen Tradition, stehen auf dem Programm. Vorausbedingung für die Teilnahme? „Gute Laune und bequeme Kleidung für das Tanzen.“ Josef Strzegowski will solche Projekte auch immer als Chance für Verständigung nutzen. In diesen politisch angespannten Zeiten, spüre er, dass der Antisemitismus, der Hass gegen Juden immer stärker werde. Er setzt dagegen Hoffnung in die Musik: „Für uns steckt im Klezmer die Botschaft: Juden sind auch nur Menschen. Und vielleicht hilft die Musik ja.“

    Info Der Klezmer-Tanzabend mit Feygele findet am Sonntag, 30. März, um 19 Uhr im Kulturhaus Abraxas statt. Zum Festival „Klezmer und mehr“ für Schüler und Schülerinnen kann man sich unter www.verein-juedisches-schwaben.de anmelden.

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