
Plus Der neue Augsburger Festivalleiter Julian Warner ging mit dieser Ausgabe des Brechtfestivals ein hohes Risiko ein, aber die Rechnung ging auf.
Der Mut hat sich ausgezahlt. Dieses Augsburger Brechtfestival war anders als all seine Vorgänger. Es gab kein großes Spektakel im Staatstheater, es setzte nicht auf große Namen, dazu stand keine Augsburger Brecht-Premiere auf dem Spielplan des Staatstheaters. Stattdessen ging der neue Brechtfestival-Leiter Julian Warner auch noch heraus aus dem Zentrum und verlegte den Schwerpunkt nach Lechhausen. Wer war schon einmal zuvor im Saalbau Krone oder in der Alevitischen Gemeinde gewesen? Aber das Publikum kam, zu der außergewöhnlichen Eröffnung, zum Lechhauser Hoigarten, zum Gastspiel des Berliner Ensembles, aber auch zum Wrestling am Abschlusswochenende.
Unter dem Titel "Brechtfestival" kommt die Augsburger Stadtgesellschaft zusammen
Natürlich ging Warner frei, mitunter auch willkürlich mit seinen Bertolt-Brecht-Bezügen um. Im Zweifelsfall war ihm wichtiger, dass auch der Oberbayerische Trachtenverein einen Auftritt hatte. Wie in einem Experiment brachte Warner unter dem Titel "Brechtfestival" die Stadtgesellschaft in ihren unterschiedlichen Teilen und Gruppen zusammen. Das Publikum, so hatte man den Eindruck, war an jedem Abend und bei jedem Format ein anderes. Wer kam, ging vielleicht nicht mit der großen neuen Brecht-Erkenntnis nach Hause, aber mit dem Staunen, wie man Menschen unter dem Oberbegriff Brecht völlig zwanglos ins Gespräch bringen kann. Ein erfrischend anderes Brechtfestival 2023, das neugierig macht auf die nächsten beiden Ausgaben. Eine Brecht-Inszenierung des Staatstheaters, so viel steht jetzt schon fest, wird es dann auch zu sehen geben.
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