Der Komponist Tobias PM Schneid spielt mit dem Klang
Plus Im Zeichen von Beethovens Musik stand das 4. Kammerkonzert des Staatstheaters Augsburg. Zu hören war eine durch ihn inspirierte Uraufführung.
Die Geister, die Beethoven rief, wurden die Folgenden nicht mehr los: "Beethovens Geister“ hieß also aus gutem Grund das 4. Kammerkonzert des Staatstheaters Augsburg am Wochenende. Denn der große Meister, dessen 250. Geburtstag vor zwei Jahren im Schatten der Pandemie nur verhalten gefeiert wurde, überschattete mit seinem Genie Generationen, darunter auch Brahms, dessen Trio H-Dur gegeben wurde, und inspirierte seinen 1963 geborenen Kollegen Tobias PM Schneid zum Piano Trio No. 4 mit dem Titel "Testament“, das im Rahmen der beiden Aufführungen am Freitag und Samstag im Rokokosaal auf- und uraufgeführt wurde. Ausführende waren der Pianist Konstantin Lukinov und die beiden Mitglieder der Augsburger Philharmoniker Dace Salmina-Fritzen (Violine) und Johannes Gutfleisch (Cello).
Schneid, der vor dem Konzert mit Cellist Johannes Gutfleisch ein kurzes Interview über sein ursprünglich für die Hamburger Staatsoper komponiertes und wohl als zu schwer abgelehntes Werk führte, spielte in seinem Titel auf Ludwig van Beethovens "Heiligenstädter Testament“ von 1802 an, einen endzeitlich gestimmten Abschiedsbrief, den Beethoven aus Verzweiflung über seine zunehmende Ertaubung an seine beiden Brüder schrieb, aber nie absandte. Als er 1809 sein Geistertrio komponierte, dürfte er also fast gehörlos gewesen sein: Was Beethoven während seiner Taubheit schuf, bleibt unbegreiflich. Dass er diese Werke aber nie real hören konnte, ist eine große Tragik. Seinen Titel erhielt das Trio - zu Recht - wegen seines Mittelsatzes, der tatsächlich so geisterhaft klingt, wie es (nicht nur) Beethovens Schüler Carl Czerny empfand. Im Zusammenspiel gibt es jedenfalls sehr heikle Stellen und genau damit begeisterte das Augsburger Trio, mit einem sehr ausgefeilten und präzisen Zusammenspiel während des gesamten Programms.
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