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Lange Kunstnacht 2025: Augsburg widmet sich dem Thema Frieden

Lange Kunstnacht 2025

Im Zeichen der Kunst – und des Friedens: ein Ausblick auf die Lange Kunstnacht in Augsburg

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    Die lange Kunstnacht 2025 in Augsburg steht unter dem Motto und Hashtag "#friedengestalten".
    Die lange Kunstnacht 2025 in Augsburg steht unter dem Motto und Hashtag "#friedengestalten". Foto: Stadt Augsburg

    Die Augsburger Innenstadt wird sich am Samstag, 28. Juni, wieder in eine große Bühne verwandeln – für Musik, Literatur und mehr. Die Lange Kunstnacht 2025 steht unter dem Motto „#friedengestalten“: Krieg in der Ukraine, Krieg im Nahen Osten, das Kulturfest dreht sich diesmal um das sehr aktuelle Thema des Friedens, in seinen vielen Facetten. Anlass ist aber auch ein Jubiläum, das die Stadt gerade feiert: 375 Jahre Augsburger Friedensfest, die Kunstnacht ist diesmal selbst Teil des Programms. Mehr als 200 Veranstaltungen an 50 Spielorten wird die Nacht bieten.

    Lange Kunstnacht in Augsburg zum Thema des Friedens

    „Kunst und Musik waren schon immer Katalysatoren für gesellschaftlichen Wandel. Sie spiegeln Konflikte, dokumentieren Brüche und eröffnen neue Perspektiven“, schreibt Jürgen K. Enninger, Kulturreferent der Stadt, in seinem Vorwort zur Langen Kunstnacht. Künstlerinnen und Künstler, vor allem aus Augsburg, werden ihre Beiträge zum Thema zeigen, mit Klassik, Pop und Tanz, Literatur, Theater und Vorträgen, Stadt- und Museumsführungen.

    Im Fokus stehen Friedenshymnen, Freiheitskämpfe, Kriegserfahrungen. „In einer Zeit, in der Populismus und rechtsextreme Ideologien zunehmend Raum gewinnen und der Krieg wieder auf europäischem Boden stattfindet, setzt die Kunstnacht ein klares Zeichen für das Miteinander“, so kündigt die Stadt das Fest an.

    Eröffnungskonzert in St. Anna mit der Musica Suevica und Franz Wallisch

    Das Eröffnungskonzert in St. Anna beginnt um 18 Uhr, unter Leitung von Franz Wallisch erklingt Friedrich Hartmann Grafs Kantate „Auf das Hohe Friedensfest 1792“, begleitet durch Werke von Leopold Mozart und seinen Zeitgenossen. Chor, Solisten und Orchester wollen damit die Tradition des Friedensfests feiern, die bis zum Ende des 30-jährigen Krieges zurückreicht.

    Musik von gestern und heute zieht sich durch die Kunstnacht: Unter dem Titel „Verleih uns Frieden“ klingen in der Moritzkirche sowohl Renaissance-Werke von Palestrina als auch moderne Chorstücke, es singt der Kammerchor der Augsburger Domsingknaben.

    Das Friedberger Kammerorchester spielt in der Langen Kunstnacht

    Das Friedberger Kammerorchester blickt zurück ins 19. Jahrhundert. Damals dirigierte Johann Strauss beim „World’s Peace Jubilee“ in Boston ein gigantisches Friedensensemble aus 2.000 Orchestermusikern und noch mehr Sängern. Dirigent Stefan Immler tut es ihm nach, im Kleinen Goldenen Saal – mit etwas weniger Personal.

    Im selben Saal singt sich der Chor der Technischen Hochschule Augsburg mit Friedensgrüßen durch die Jahrhunderte: von Luthers „Verleih uns Frieden gnädiglich“ bis „What a wonderful world“. Im Rokokosaal der Regierung von Schwaben bringt Opernsängerin Ljiljana Winkler dagegen zwei Kunstlieder zur Uraufführung, die den Schmerz des Krieges spiegeln.

    Mit Sonic Bikes die Stadt Augsburg neu kennenlernen

    Auch 30 Jahre nach dem Jugoslawienkrieg brodelt es zwischen den Völkern auf dem Balkan – musikalisch eint sie aber ein Reichtum an Tänzen und Liedern. Diese Klangkultur stellt das Duo Augusta in der Freien Kunstakademie vor, mit Flöte und Gitarre. Im Leopold Mozart College of Music spielt das Ensemble Colours wiederum Musik aus Christentum, Islam und Judentum, im Dialog der Religionen.

    Doch die Nacht bietet mehr als Musik. Kunst auf der Straße: Der Niederländer Gijs van Bon hinterlässt mit Sand vergängliche Friedensbotschaften auf dem Pflaster der Philippine-Welser-Straße. Wer die Stadt ganz neu kennenlernen will, kann sich am Rathausplatz ein „Sonic Bike“-Fahrrad der schottischen Künstlerin Kaffe Matthews leihen und über das eingebaute Soundsystem Geschichten, Gedichte, Stadtklänge hören.

    Kaffe Matthews zeigt ihre „Sonic Bikes“ beim Friedensfest.
    Kaffe Matthews zeigt ihre „Sonic Bikes“ beim Friedensfest. Foto: Felicitas Lachmayr

    Tanz und Theater bei der Langen Kunstnacht in Augsburg

    Darstellende Kunst: Das Maskentheater des Berliner Theatre Fragile erzählt im Annahof in einer poetischen Collage von Flucht und Ankunft, das Tanzstück „Waisenkind“ im Moritzsaal thematisiert verlorene Heimat und Erinnerung. Im Augsburger Hotelturm lesen Schauspieler des Staatstheaters aus dem Friedensappell „Nie wieder Gewalt“ von Astrid Lindgren.

    Frieden hat Geschichte – das soll in der Kunstnacht auch in Führungen und Lesungen lebendig werden. Im Fugger und Welser Erlebnismuseum geht es um die Tiroler Bergknappenaufstände von 1525 und die Frage: Was bedeutet sozialer Frieden? Im Schaezlerpalais spüren Führungen dem Religionsfrieden und dem 30-jährigen Krieg in der Kunst nach.

    Mit Jazz im Thalia Kaffeehaus klingt die Kunstnacht aus

    Erst nach Mitternacht klingt das Fest dann aus: mit Tango im Jazzclub, Rock’n‘Roll in der Kresslesmühle – und Jazz im Thalia Kaffeehaus mit „Harry und Friends“. (Veli, AZ)

    Info: Das gesamte Programm findet sich unter www.langekunstnacht.de. Tickets gibt es bei der Bürgerinformation am Rathausplatz, an Reservix-Vorverkaufsstellen und unter www.langekunstnacht.de. Abendkassen (nur Kartenzahlung): Rathaus, Kleiner Goldener Saal, Schaezlerpalais, Maximilianmuseum, Kresslesmühle, Evang. St. Ulrich, St. Anna. Preise: im Vorverkauf und online 17 bzw. 15 Euro (erm.), an der Abendkasse 19 bzw. 17 Euro (erm.). Ticketaufschlag Eröffnungskonzert: 4 Euro.

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