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Neue Klangwelten: Lange Nacht der „Jetzt:Musik!“ im Augsburger Textilmuseum

Neue Musik

Durch die Nacht mit neuen Klängen: „Lange Nacht der Jetzt:Musik“ im Augsburger Textilmuseum

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    Sie wagen etwas: Das Ensemble Musikfabrik ist bekannt für musikalische Experimente und ist nun zu Gast in Augsburg.
    Sie wagen etwas: Das Ensemble Musikfabrik ist bekannt für musikalische Experimente und ist nun zu Gast in Augsburg. Foto: Janet Sinica

    Sie verfolgen ein klares Ziel in der Kunst: „Jetzt und hier geht es um Musik, und zwar um Musik der Gegenwart“ – so stellen sich die Mitglieder von „Jetzt:Musik!“ vor. Das ist das Leitmotiv der Konzerte und Projekte, die der Augsburger Verein organisiert. Diese Künstler und Kreativen haben sich der Musik verschrieben, die nach Bach, Beethoven, Bruckner kam – der Neuen Musik. Um für diese Klangwelten zu begeistern, veranstaltet der Verein jetzt wieder eine lange Nacht der „Jetzt:Musik!“. Sie findet am Freitag, 9. Mai, statt, im Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim). In seiner nun dritten Ausgabe wächst das Format der langen Nacht: Die Künstler und Künstlerinnen bespielen diesmal gleich drei Spielflächen, auch in den Kulissen der alten Maschinenhallen. Den Auftakt um 19 Uhr gestaltet wieder ein renommiertes Gastensemble aus der Szene – Gäste aus Köln.

    Das Ensemble Musikfabrik aus Köln spielt im Augsburger Textilmuseum

    Das Ensemble Musikfabrik ist mehr als nur ein Name in der Klanglandschaft der Neuen Musik. „Es ist nicht nur ein Ensemble, es ist eine Institution“, sagt Iris Lichtinger, Erste Vorsitzende von „Jetzt:Musik!“. Das Ensemble Musikfabrik, gegründet 1990, ist bekannt für seine Lust am Experiment: Tanz, Film, bildende Kunst, Live Elektronik, die Musiker spielen mit den Elementen. Zudem hat die Gruppe eine eigene Jugendakademie gegründet für neue Impulse. Jetzt ist das Ensemble zu Gast in Augsburg mit Klarinette, Schlagzeug, Violine, Viola und Cello. „Sie bringen 150 Minuten Musik für den Abend mit“, sagt Iris Lichtinger, und in dieser Fülle setzten die Kölner auch eine Augsburger Akzent.

    Der junge Komponist Patrick Schäfer hat sich mit seinen Werken einen Namen erarbeitet in der Neuen Musik. Schon 2018 erhielt er den Kunstförderpreis seine Heimatstadt Augsburg. In der „Langen Nacht“ erlebt jetzt sein neustes Werk seine Uraufführung – präsentiert und interpretiert vom Ensemble Musikfabrik. „‚Dear‘ heißt die Komposition. In dem Stück geht es um das große Thema des Abschieds, aber auch um den Akt des Schreibens“, erklärt Iris Lichtinger.

    Eine „Lange Nacht der Jetzt:Musik!“ im Augsburger Textilmuseum

    Nach der Uraufführung streift die Nacht durch das volle Klangpanorama: „Da werden Klassiker der Gegenwart zu hören sein, zum Beispiel von Luigi Nono, aber auch bedeutende neue Namen stehen auf dem Programm, wie Sarah Nemtsov“, sagt Lichtinger. Den zweiten Konzertteil gestalten Musiker, die in der Augsburger Szene zu Hause, aber auch über die Stadtgrenzen bekannt sind: darunter Komponist Wolfram Oettl, am Kontrabass Joseph Warner und der junge Cellist Lysander Francescatti.

    Auf dem Papier ist der Stoff vertrackt: „Neue Musik ist kompliziert zu lesen, das ist nicht das gewohnte Notenbild von Barock bis Romantik“, sagt Iris Lichtinger. Aber darin liegt für Künstler wie sie – Flötistin, Sängerin, Vokalistin und Pianistin – eine Herausforderung, im Erforschen des Neuen. „Am Ende der Nacht wird das Ohr dann ein bisschen geschmeichelt. Da erinnern wir uns: Wie begann die Neue Musik? Woher kommen wir?“ Dann soll Musik von Francis Poulenc und Mieczysław Weinberg klingen, Wegbereiter der Gegenwart. Lichtinger sagt: „Es lohnt, sich auf das Wagnis einzulassen. Was wir in der Nacht zeigen wollen, ist ein Spektrum der Musik aus den vergangenen 70 Jahren.“

    Info: „Lange Nacht der Jetzt:Musik!“, am Freitag, 9. Mai, ab 19 Uhr. Tickets unter www.eventbrit.de. Informationen unter www.jetztmusik-augsburg.de.

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