„Määääh!“, drei Ziegen grasen auf der Weide und meckern. So weit, so süß, Idyll mit Weidevieh, wären da nicht zwei Haken an der Szene: Diese Ziegen sind Roboter – und beherrschen klassischen Gesang. Ihre Weide wird aus Lautsprechern mit Mozart beschallt, Auszüge der Oper „Così fan tutte“. Und dann, mit der Zeit, in der die Tiere scheinbar lauschen und lernen, stimmen sie mit ein: „Habt Ihr mein Blöken vernommen?“, singt eine Ziege, hörbar in Sopranlage trainiert. „Oh Weide, du mein Trost. Ein Zicklein bleibt mein Herz, auch wenn es der Wolf gebrochen hat.“ Vier Zuschauer sitzen im Gehege und wundern sich. Ein Fiebertraum? In diesem Experiment verbindet das Staatstheater Augsburg die klassische Oper mit Digitaltheater. Die Installation im Kühlergebäude des alten Gaswerks trägt einen Namen, der wie eine verschlüsselte Datei klingt: „dolci_ingananni.zip“. Italienisch für: „Süße Täuschungen“.
Staatstheater Augsburg
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden