Eindrucksvoll uraufgeführt: Tobias PM Scheids "Earth Symphony"
Plus Augsburgs Philharmoniker heben das Auftragswerk als Plädoyer für den bedrohten Planeten aus der Taufe. Und überzeugen unter mit Bruckner nicht weniger.
Es ist in unser aller Interesse, uns den fragilen Zustand des Planeten Erde bewusst zu machen und uns zu befragen, wie wir, die Nutznießer, das Steuer noch herumreißen können. Das Klima gehört zu den wahrhaft brennenden Themen unserer Zeit, in einem Maße, dass manch einer damit schon wieder seinen Reibach zu machen versucht. Das aber, versichert Tobias PM Schneid, hatte er ganz und gar nicht im Sinn, als er ans Entwerfen seiner 4. Sinfonie ging, der er den englischen Titel „An Earth Symphony“ beigegeben hat. Nein, weilfeiles Andocken an ein angesagtes gesellschaftliches Thema ist nicht nach dem Geschmack des 58-Jährigen, der in Neuburg an der Donau lebt. Dass die Erde infolge menschlicher Einwirkung Gefahr läuft, unbewohnbar zu werden und deshalb gehandelt werden muss, davon ist Schneid aufrichtig überzeugt, und diese Überzeugung findet sich auch in der Struktur seiner „Earth Symphony“ wieder – entstanden als Auftragskomposition der Augsburger Philharmoniker, die das rund halbstündige Werk nun im Kongress am Park uraufgeführt hat.
Auch wenn Schneid die ohne Pause ineinander übergehenden fünf Teile seiner Sinfonie mit sprechenden Begriffen überschrieben hat, sollen diese den Hörer doch nicht dazu verleiten, sich das sinfonische Geschehen als eine in Tönen gemalte Realsituation vorzustellen. „Magma“, wie etwa der erste Teil benannt ist, signalisiert vielmehr eine bestimmte „Konsistenz“ (Schneid), an der auch das Prinzip der Komposition ausgerichtet ist. Das groß besetzte, rund achtzig Köpfe zählende Orchester entfaltet hier im „Magma“ eine dunkle Klangfläche, die einerseits bewegt und beweglich anmutet und andererseits doch kaum vom Fleck fortkommt, bedrohlich und gefährlich wirkend zugleich.
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