
Mit Glamour, Rock und Bewusstsein: "Hedwig and the Angry Inch" am Staatstheater Augsburg

Plus Glamrock, steile Perücken, steile Hacken – und eine Lebensgeschichte: Thomas Prazak spielt im Musical "Hedwig and the Angry Inch" die Titelrolle.

Wenn die Punkmusik einmal funkeln darf, wenn die Discokugel mit den Kostümen um die Wette glitzert und Rockbeschallung sich in dem Glamour des Moments badet – ja, diese Faszination spürt auch der Schauspieler Thomas Prazak. Nun gut, zumindest erinnert er sich noch genau an das Funkeln des Kronleuchters, der damals im Theater seiner Heimatstadt hing, in Baden bei Wien. Der Leuchter hat ihn als Kind für die Bühne und ihre Magie gewonnen. „Diese Verwandlung, wenn sich der ganze Raum verändert, das macht Theater auch aus“, findet er. Und ab heute darf Prazak am Staatstheater Augsburg in schillernden Farben funkeln. Im Musical „Hedwig and the Angry Inch“ spielt er die Hauptrolle. Hedwig, eine Figur, eine Punkerin, die Geschlechtergrenzen sprengt. Glamrock, steile Perücken, steile Hacken? Ja, das auch. „Bei Hedwig kannst du in die Vollen greifen“, sagt Prazak. Aber vor allem will er einen Menschen verkörpern, der mehr als nur die schrille Nebenrolle spielt, am Bühnenrand der Gesellschaft.
Das Staatstheater Augsburg spielt "Hedwig and the Angry Inch"
In einem kleinen New Yorker Off-Broadway-Theater, im Jahr 1998, da betrat sie mit der Uraufführung des Stücks zum ersten Mal die Bühne: Hedwig – so wie zwei Männer sie erdacht haben, der Komponist des Werks Stephen Trask und der Autor John Cameron Mitchell. Dieser Hauptfigur hat das Schicksal brutal mitgespielt, immer wieder haben ihr Männer das Herz zerschmettert, ihr Traum von der Rock-Karriere entpuppt sich als unerreichbar. Denn wo findet ihr Punk einen Platz? Nicht dort, wo sie lebt, in der DDR, in Ost-Berlin. Sie will ihren amerikanischen Liebhaber heiraten, um in die USA flüchten zu können – aber sie ist zu diesem Zeitpunkt noch in Wirklichkeit er, ein schwuler Mann namens Hansel, der dafür vollständig zur Frau werden muss. Doch der Chirurg pfuscht, er verstümmelt Hansel, und was bleibt, ist eine Kleinigkeit, ein „Angry Inch“. Aus diesem Leben voller Brüche, Hoffnung und Härte, erzählt Hedwig nun im Stück dem Publikum.
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