
Feiner Humor, derbe Zoten und eine packende Geschichte

Plus In dem Musical "Hedwig and the Angry Inch" glänzt und beeindruckt Thomas Prazak in der Titelrolle. Über die große Glamrockshow legt sich ein düsterer Schleier.
„Um frei zu sein, muss man einen Teil von sich zurücklassen.“ Ein Satz, der nur auf den ersten Blick wie eine abgedroschene Lebensweisheit klingt, die gerne in billig geschwungenem Font und unterlegt von einem kitschigen Sonnenuntergangfoto auf Facebook gepostet wird. Menschen lassen Freunde und Besitz zurück, um sich von Unterdrückung zu befreien, Menschen lösen sich von Lastern und toxischen Beziehungen, um wieder atmen zu können, und Hedwig, nun ja, ließ eben den größten Teil ihres primären männlichen Geschlechtsteils in Ostberlin zurück, um als frischgebackene Ehegattin eines GIs und frisch operierte Frau in die glitzernde Welt der westlichen Rock 'n' Roll-Kultur einzutauchen. Also nur fast.
Denn ein wütender Zoll, der titelgebende „angry inch“ eben, blieb nach der verpfuschten Operation als Erinnerung an eine traumatische Jugend in einer Ostberliner Wohnung, die so klein war, dass sich der androgyne Junge mit Kopf und Radio in den Ofen legen musste, um seine alleinerziehende Mutter mit den verheißungsvollen Klängen jenseits der Mauer nicht zu stören.
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