Es sollte kein Märchenabend werden, auch wenn man es hätte meinen können angesichts des Titels des Programms „Grimms sämtliche Werke … leicht gekürzt“, das das Altonaer Theater aus Hamburg in die Gersthofer Stadthalle brachte. Natürlich kamen Märchen aus der Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm vor, aber sie bildeten eine Art Sprungbrett für eine künstlerische Form aus Biografie, Kabarett, Musical und klassischem Theater, von dem aus die drei Schauspieler Kristian Bader, Michael Ehnert und Jan-Christof Scheibe, intelligent das Deutsche, die Sprache und die Suche nach einem Wirgefühl verhandelten. Einem Wirgefühl, dessen Geist zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als die beiden Gelehrten Jacob und Wilhelm Grimm lebten und wirkten, aufkam und zu Ausgrenzung und Pervertierung führen konnte, die bis in die Gegenwart reicht.
Theater