
Sprachakrobatik mit den Brüdern Grimm

Plus „Grimms sämtliche Werke … leicht gekürzt“ begibt sich in der Stadthalle Gersthofen auf die Spuren von Jacob und Wilhelm Grimm. Kein Märchenabend, sondern eine unterhaltsame und erhellende Deutschstunde fern jeder Schulmeisterei.
Es sollte kein Märchenabend werden, auch wenn man es hätte meinen können angesichts des Titels des Programms „Grimms sämtliche Werke … leicht gekürzt“, das das Altonaer Theater aus Hamburg in die Gersthofer Stadthalle brachte. Natürlich kamen Märchen aus der Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm vor, aber sie bildeten eine Art Sprungbrett für eine künstlerische Form aus Biografie, Kabarett, Musical und klassischem Theater, von dem aus die drei Schauspieler Kristian Bader, Michael Ehnert und Jan-Christof Scheibe, intelligent das Deutsche, die Sprache und die Suche nach einem Wirgefühl verhandelten. Einem Wirgefühl, dessen Geist zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als die beiden Gelehrten Jacob und Wilhelm Grimm lebten und wirkten, aufkam und zu Ausgrenzung und Pervertierung führen konnte, die bis in die Gegenwart reicht.
Das Altonaer Theater zeigt „Grimms sämtliche Werke ... leicht gekürzt“ in Gersthofen
Rahmen und Struktur der Darbietung bildete die Biografie der Brüder Jacob (1785 – 1863) und Wilhelm Grimm (1786 – 1859), in deren Rolle die Schauspieler Christian Bader und Michael Ehnert schlüpften und miteinander – als klassisches Schauspiel – in den Dialog traten. Dazu kam Jan-Christof Scheibe in wechselnden Rollen, mal als jüngerer Bruder Ferdinand Grimm oder mal als Märchenfigur. Vor allem aber sorgte Scheibe für die Musik, zu der die Grimm-Brüder tanzten und sangen wie in einem Musical. All diese Schlingen, all dieses Ineinander von verschiedensten Theaterelementen, all diese Sprünge vom Einst ins Jetzt, von Wahrheit zu Fiktion und zurück, von Sinn zu absolutem Blödsinn, forderte das Publikum sicherlich heraus, war aber unglaublich intelligent gemacht, glitt nie ab ins Banale.
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