Die Kirchweih in Lechhausen hat zuletzt turbulente Zeiten erlebt. Beim Betrieb des Festzeltes fehlte Kontinuität. Es gab ein wiederholtes Stühlerücken. Gastronom Stefan Bob Meitinger zog nach einem einjährigen Gastspiel zurück. Nachfolger waren die Wirtsleute vom Neuen Hubertushof in der Firnhaberau, auch bei ihnen blieb es bei einem einmaligen Auftritt. Im Vorjahr feierte Ketevan Duduchava-Wagner, Chefin vom Gasthaus Schober in Lechhausen, Premiere auf der Kirchweih. Nun hat die Stadt Augsburg den Festzeltbetrieb für das Jahr 2025 neu ausgeschrieben. Wie ist dies zu verstehen?
Kirchweih Lechhausen: Festwirtin war mit Premierenjahr sehr zufrieden
Auf Anfrage unserer Redaktion macht Kati Wagner, die mit vollem Namen Ketevan Duduchava-Wagner heißt, deutlich, sie stehe gerne wieder zur Verfügung. Ihr Interesse sei vorhanden: „Grundsätzlich ja, aber natürlich ist noch manches zu besprechen.“ Ihre Erfahrungen im Premierenjahr seien positiv ausgefallen. Sie habe viel Lob und Unterstützung erfahren.
Die Gastronomin bezeichnet sich selbst als „leidenschaftliche Lechhauserin“. Die Festwirtin stammt aus Georgien, lebt aber schon lange in Augsburg. Kati Wagner bestätigt, dass es bereits einzelne Nachfragen gegeben habe, ob sie womöglich zurückziehe. Anlass ist die jüngste Ausschreibung der Stadt.

Das städtische Marktamt hat die Ausschreibung auf den Weg gebracht. Bis 30. März sind Bewerbungen möglich. Man suche einen Betreiber für den Festzeltbereich auf der Lechhauser Kirchweih 2025, heißt es. Für ein Festzelt stünde dort eine maximale Fläche von 20 mal 50 Meter zur Verfügung. Eine finanzielle Beteiligung der Stadt Augsburg zur Umsetzung des Veranstaltungskonzeptes bis zur Höhe von 30.000 Euro netto werde in Aussicht gestellt, wird im Ausschreibungstext eigens erwähnt. Dass die Stadt den Festzeltbetrieb bezuschusst, ist Folge von zurückliegenden Diskussionen. Die Wirtsleute vom Neuen Hubertushof hatten ihr Ausscheiden auch damit begründet, dass sie ein Minusgeschäft zu verbuchen hatten.
Die SPD-Stadtratsfraktion hatte eine bessere finanzielle Absicherung der Lechhauser Kirchweih gefordert. Sie argumentierte, dass die Stadt Augsburg das Theaterviertelfest in der Innenstadt mit einem hohen Betrag unterstütze. Das Theaterviertelfest feierte im Vorjahr Premiere. Ein Verein hatte sich um die Ausrichtung gekümmert. Dies wird auch in diesem Jahr der Fall sein.
Marktamtsleiter Wolfgang Färber erläutert auf Anfrage, dass die jetzige Ausschreibung keineswegs als Absage an Festwirtin Ketevan Duduchava-Wagner zu verstehen sei: „Die Ausschreibung für die Lechhauser Kirchweih bezieht sich immer auf die aktuelle Saison. Somit schreiben wir das Festzelt und auch die anderen Schaustellerbetriebe jährlich aus.“ Selbstverständlich könne sich die letztjährige Festwirtin mit dem Festzelt oder einem anderen Konzept bewerben.
Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle lobt die Festwirtin
Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) geht noch einen Schritt weiter. Aus seiner Sicht wäre es sehr gut, wenn die Festwirtin bei der Stange bleibt. Hübschle sagt gegenüber unserer Redaktion: „Auch wenn Frau Duducheva-Wagner im Vorjahr mit ihrem Team zum ersten Mal die Lechhauser Kirchweih als Festwirtin bespielt hat, gab es keinerlei Beanstandungen.“ Es habe immer eine offene Kommunikation zwischen allen an der Durchführung Beteiligten und den städtischen Dienststellen stattgefunden. Hübschle: „Die Stimmung im Festzelt war den gesamten Zeitraum über ausgelassen und gut. Seitens des Marktamtes sind keine Beschwerden bekannt.“
Zur Erinnerung: Festwirt Bob Meitinger zog sich nach einem einmaligen Gastspiel aus Lechhausen zurück. Als Festwirt macht er weiter. Er ging nach Gersthofen. Im Vorjahr feierte der umtriebige Gastronom seine Premiere auf der Kirchweih. In Lechhausen hatte sich Meitinger auf eine weitere Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg nicht verständigen können. Es hieß, einzelne Auflagen seien nicht befolgt worden.
Kirchweih in Lechhausen findet von 18. bis 26. Oktober statt
Die Kirchweih findet in diesem Jahr von Samstag, 18. Oktober, bis Sonntag, 26. Oktober, statt. Zur Eröffnung findet ein Umzug im Stadtteil statt. Eingebunden in das Programm ist der Marktsonntag am 19. Oktober.
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