Pflegebedürftige und ihre Angehörige müssen oft tief in die Tasche greifen. Wenn der Partner einen Heimplatz benötigt, dann kostet der Eigenbeitrag in den ersten zwei Jahren nicht selten über 3000 Euro im Monat. Konten werden deshalb aufgelöst, Wohnungen, die als gemeinsame Altersvorsorge dienen sollen, verkauft. Vertreter von sozialen Trägern stellen auch fest, dass in der ambulanten Pflege notwendige Leistungen nicht gebucht werden, weil sich Pflegebedürftigen diese nicht mehr leisten können. Gegen diese Entwicklung stemmt sich die Augsburger Arbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege und Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU). Sie haben einen „Augsburger Appell für bezahlbare Pflege“ veröffentlicht und drängen die Politik zu einer umfassenden Reform. Pflege dürfe „kein Luxusgut“ sein, betonen sie.
Augsburg
In Dänemark sind die Pflegeleistungen hauptsächlich steuerfinanziert und werden auf drei Verwaltungsebenen organisiert: Staat, Regionen und Gemeinden. Bürger haben Anspruch auf öffentlich finanzierte Gesundheitsleistungen, die größtenteils kostenlos sind. Die Pflege in den eigenen vier Wänden sowie die Zimmerzuteilung in Pflegeheimen werden nach individueller Prüfung entschieden, wobei Bürger für Miete und Essen in Pflegeheimen selbst aufkommen. In der Sozialpolitik sieht man das Menschenbild, das man in einem Land hat! Wir haben für alles Geld, als eines der reichsten Länder der Welt - aber die Alten sollen ruhig, das in Ihrem Leben erwirtschaftete, wieder an gewinnträchtige Unternehmen abgeben. Wir haben die geringste Immobilien-Eigentumsquote in Europa! Offensichtlich lieben es die deutschen Politiker - sozialen Sprenstoff auszulegen?
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