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Maja T. in Ungarn inhaftiert: Linke Aktivisten treten aus Solidarität in Augsburg öffentlich in Hungerstreik

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Linke Aktivisten treten in Augsburg in einen öffentlichen Hungerstreik

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    Deutschlandweit demonstrieren derzeit linke Aktivistinnen und Aktivisten gegen die Haftbedingungen von Maja T. in Ungarn. In Augsburg findet über das Wochenende ein öffentlicher Hungerstreik statt, unter anderem auf dem Holbeinplatz.
    Deutschlandweit demonstrieren derzeit linke Aktivistinnen und Aktivisten gegen die Haftbedingungen von Maja T. in Ungarn. In Augsburg findet über das Wochenende ein öffentlicher Hungerstreik statt, unter anderem auf dem Holbeinplatz. Foto: Klaus Rainer Krieger (Archivbild), Sebastian Willnow, dpa

    Mehrere Aktivistinnen und Aktivisten aus dem politisch linken Spektrum sind am Freitagmittag in Augsburg in einen Hungerstreik getreten. Er soll insgesamt 48 Stunden bis Sonntag, 12 Uhr, dauern und größtenteils öffentlich stattfinden. Wie das Solidaritätsnetzwerk Augsburg mitteilt, geht es dabei um eine Solidaritätsbekundung gegenüber Maja T., einer in Ungarn inhaftierten Person aus Deutschland. Sie steht unter dem Verdacht, im Februar 2023 an Gewalttaten gegen mutmaßliche Rechtsextremisten beteiligt gewesen zu sein.

    Öffentlicher Hungerstreik in Augsburg soll Solidarität mit Maja T. zeigen

    Anfang Juni trat T. nach Auskunft ihres Anwalts in einen unbefristeten Hungerstreik – um gegen Bedingungen der Untersuchungshaft zu protestieren und eine Überstellung zurück nach Deutschland zu fordern. Maja T. ist non-binär, identifiziert sich also weder als ausschließlich männlich noch weiblich. Dies soll auch der Grund für T.s Unterbringung in Isolationshaft sein.

    In mehreren deutschen Städten treten Aktivistinnen und Aktivisten über das Wochenende in einen Hungerstreik. Die Streikaktion in Augsburg, an der wohl eine mittlere einstellige Personenzahl aktiv teilnimmt, soll nach Auskunft der Organisatoren ein Zeichen der Solidarität sein. Auch wenn die Beteiligten keine persönliche Beziehung zu Maja T. hätten, unterstütze man die Forderungen nach einem Ende der „menschenunwürdigen“ Haftbedingungen sowie nach einer Rücküberstellung, so das Solidaritätsnetzwerk Augsburg.

    Linke Aktivisten schließen sich Klimacamp an und demonstrieren am Holbeinplatz

    Die Beteiligten treten ab Freitagmittag, 12 Uhr, in den Hungerstreik, ab 19 Uhr war eine Versammlung am Klimacamp im Wittelsbacher Park vorgesehen. Für Samstag ist eine Dauerkundgebung auf dem Holbeinplatz geplant, sie soll von 10 bis 20 Uhr dauern. Die gesamte Aktion endet dann am Sonntag. Von 10 bis 12 Uhr ist eine Kundgebung an der Herz-Jesu-Kirche im Stadtteil Pfersee angekündigt, um 12 Uhr soll der Streik dann mit einer gemeinsam verzehrten Suppe gebrochen werden.

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    10 Kommentare
    Peter Pfleiderer

    >> Maja T. ist non-binär, identifiziert sich also weder als ausschließlich männlich noch weiblich. Dies soll auch der Grund für T.s Unterbringung in Isolationshaft sein. << - die logische Konsequenz wenn es keine anderen non-binären Häftlinge gibt? Alternative? Bei Zuweisung zum biologischen Geschlecht gäbe es wieder eine riesige Aufregung…

    Hans Meixner

    Wer sich solidarisch zeigen will, sollte vor Ort gegen die Haftbedingungen streiken und nicht weit entfernt davon. Und "48 h"(!) Hungerstreik?!?

    Martin Hofmann

    Hungerstreik, cool kann ich mitmachen? Ich habe ein paar Kilo zu viel und in der Gruppe hungert sich es gleich viel schöner. Aber halt was? Nur 48 Stunden, ist das ein Hungerstreik für Warmduscher und linksgrüne Vielflieger ? Also früher waren die Hungerstreiker:innen und die auch außen oder die Hungerstreikenden schon ein anderes Kaliber.

    Franz Xanter

    Auch interessant, dass der Hungerstreik generell dieser Versuch des medienwirksamen Auftretens nicht in Ungarn stattfindet. Dort sitzt die Straftäterin T. doch in Untersuchungshaft. Aber wahrscheinlich ist es bequemer, hier zu demonstrieren als in Ungarn.

    Friedrich Eckert

    Von mir aus kann der Hungerstreik auch 30 Tage dauern.

    Thomas Keller

    Ganz schön gefährliche Leute die Gewalttaten goutieren und das geltende Recht nach ihrem Gefallen auslegen wollen. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat, nur anhand einer Gesinnung gibts keinen Freibrief um Straftaten zu begehen.

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    Franz Mühlbauer

    Hallo Thomas, die wollen keinen "Feibrief", die wollen menschenwürdige Haftbedingungen, welche, insbesondere für nonbinäre Menschen in Ungarn nicht gegeben sind. Ich kann das nachvollziehen!

    Matthias Kitirk

    Das sind ja richtige Komfortaktivisten, wenn man 48h hungert. Natürlich sind die (Links-)extremisten empört, wenn sie mal die Konsequenzen für ihr Handeln tragen müssen. Nochmal zur Erinnerung: Maja T. war an gefährlicher Körperverletzung beteiligt. Im Rahmen mindestens zweier geplanter Überfälle mit Schlagstöcken und Pfefferspray hat sie mehreren Personen Prellungen, Quetschungen und Knochenbrüche zugeführt. Das ist kein Kavaliersdelikt und hat auch nichts mehr mit Protest zu tun.

    Franz Xanter

    Hungerstreik für eine potentielle Straftäterin? Und dann aber natürlich zeitlich begrenzt? Fragezeichen über Fragezeichen. Lasst sie hungern und lasst die Straftäterin dort wo sie ist.

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    Markus Robert Brand

    https://www.spiegel.de/panorama/justiz/maja-t-bleibt-in-ungarn-in-untersuchungshaft-a-945501f4-a7ce-420e-9afa-539ec56fa446?sara_ref=re-xx-cp-sh Vielleicht einfach mal umfassender informieren? Die Auslieferung von Maja war rechtswidrig. Einfach Pech gehabt?Natürlich mag ein 48 h Hungerstreik lächerlich erscheinen, letztlich hat er nur Symbo—charakter. Aber hungern lassen? Ich bin erstaunt über Ihre Wortwahl. Sie ist sie noch nicht verurteilt worden. Unschuldsvermutung sagt Ihnen doch sicherlich was. Was über die Haftbedingungen bekannt ist würde hier so einige auf die Straße bringen. Straftat bleibt Straftat. Aber die Haftbedingungen für Maja hat auch die Unfähigkeit des dt.Staates zu verantworten, dessen Auslieferungsstopp vom Buverfassger. ein paar Minuten zu spät kam und das man nicht rückgängig machen kann. Was ist denn lächerlicher: Ein symbolischer Hungerstreik von 48 h oder das Versagen der Exekutive? Einfach mal vorstellen ein Bekannter oder man selbst wäre betroffen.

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