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„Manchmal zum Verzweifeln“: Viele Augsburger Kinder sprechen nur schlecht Deutsch

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„Manchmal zum Verzweifeln“: Viele Augsburger Kinder sprechen nur schlecht Deutsch

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    Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr an den Grundschulen Sprachtests für Kinder, denen die Kita einen Förderbedarf diagnostiziert hatte. Viele fielen durch.
    Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr an den Grundschulen Sprachtests für Kinder, denen die Kita einen Förderbedarf diagnostiziert hatte. Viele fielen durch. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Manchmal, sagt die Augsburger Lehrerin, sei es wirklich zum Verzweifeln. Da sitzen am ersten Schultag Kinder in der Bank, die es nicht einmal verstehen, wenn die Lehrkraft ihnen sagt, dass sie das Mäppchen aus dem Ranzen holen sollen. „Wir haben hier viele Kinder, die kaum Deutsch sprechen - oder die zwar verstehen, aber kaum einen Wortschatz haben.“ Den im Lehrplan vorgesehenen Stoff durchzubekommen, das sei in den Klassen, in denen Kinder aus vielen verschiedenen Nationen zusammenkommen, ein Ding der Unmöglichkeit. Und so könnten, trotz aller schulischen Bemühungen, viele der Kinder an ihrer Schule in der 2. oder 3. Klasse noch nicht ordentlich lesen. Wie es um die Sprachkenntnisse steht, zeigen jetzt auch die Sprachtests für künftige Grundschulkinder in Augsburg.

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    20 Kommentare
    Regine Bayer

    Schuldzuweisungen helfen überhaupt nicht weiter. Wie wollen Sie damit die Kinder, die nichts für ihre Elten und noch weniger für verfehlte Integrations- und Schulpolitik können, und die LehrerInnen unterstützen? Eltern am Smartphone und Kinder mit Tablet-Nanny sieht man beileibe auch bei Bio-Deutschen. An meiner (weiterführenden) Schule sind so manche "Ausländer" besser in Deutsch als die Lernenden mit germanischen Vorfahren, selbst wenn jene noch gar nicht so lange bei uns leben. Diejenigen, die gerne alle nicht "ordentlich" Deutsch sprechenden Migranten "remigrieren" würden, sollten wenigstens wirtschaftlich denken. In einer alternden Gesellschaft brauchen wir möglichst gut ausgebildeten Nachwuchs. Und wenn man in und von einer Gemeinschaft lebt, sollte man jede Form von Förderung gutheißen, die ein wenig Chancengleichheit herzustellen versucht. Wenn schon auf irgendjemand herumgehackt werden muss, dann bitte auf dem Kultusministerium, wo man immer noch nicht rechnen gelernt hat.

    Reinhard Effenberger

    Ich finde das auch nicht gut, den Zweidrittel sind ja nach Adam Riese 66…. Ich frag mich nur, wer das berechnet hat: „ Zwei Drittel der in der Stadt Augsburg getesteten Kinder haben ihn laut Schulamt nicht bestanden. Oder anders gerechnet: Von den Kindern, die 2026 an einer Augsburger Grundschule eingeschult werden sollen, können rund 29 Prozent nicht ausreichend Deutsch.“ … da hat man dann auch Defizite in Zahlen.

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    Redaktion Augsburger Allgemeine

    2734 Kinder waren es gesamt, deren Sprachkompetenz geprüft wurde. 1164 und damit 43 Prozent mussten sich einem Sprachtest stellen, wobei zwei Drittel davon diesen Test nicht bestanden haben. Damit haben rund 29 Prozent von den 2734 Kindern den Test nicht bestanden.

    Christian Kirstges

    Auch im Sinne der Eltern und Kinder, die sich wunderbar integrieren und durch solche Fehlentwicklungen mit in den Topf geworfen werden, ist es dringend an der Zeit, die Entwicklung von Parallelstrukturen grundsätzlich zu unterbinden - es darf nicht mehr so bequem gemacht werden, ohne Deutsch zurecht zu kommen. Dazu gehört auch, dass Aushänge und andere Schriftstücke in Behörden nicht in allen möglichen Sprachen verfügbar sind oder Geschäfte nicht teils vorrangig Schilder etc. in anderen Sprachen anbringen. Davon abgesehen ist es eine Frage des Respekts, dass Menschen, die hier leben, in der Landessprache sprechen - wer einer anderen verwendeten nicht mächtig ist und als hier Lebender auch nicht sein muss, kann sich ebenso ausgeschlossen fühlen.

    Walter Betz

    Ich schließe mich dem Kommentar von Herrn 1rainer vollumfänglich an. Eine Bedingung für das Bleiberecht ist das Erlernen der deutschen Sprache. Was passiert eigentlich mit den Kindern, die hier geboren werden und automatisch Deutsche sind, wenn die Eltern dann nicht deutsch sprechen. Das wird offensichtlich zum Problem.

    Gerold Rainer

    Sagen wir es mal ganz deutlich: Viele Eltern sind einfach zu faul, ordentlich deutsch zu lernen und nehmen damit null Verantwortung für die Zukunft ihrer Kinder. Die meisten kommen doch wegen wirtschaftlicher Gründe nach Deutschland. Der Preis dafür ist nun mal das Erlernen einer relativ schwierigen Sprache. Ich würde das Bewilligen dauerhafter Aufenthaltstitel mit erfolgreich bestandenen Sprachtests verbinden.

    Michael Stemmler

    Es ist weder Aufgabe der KITA noch Aufgabe der Schule, eine Sprache sprechen, zu lernen. Das Sprechen einer Sprache in jedem Land ist Aufgabe der Eltern. Deutsch zu schreiben und Grammatik anzuwenden, das können KITAS und Schulen. Die Eltern wollen Kinder, um einen Menschen beim Aufwachsen zu begleiten. In manchen Kulturen gehört es zur Wertigkeit einer Familie, einen Sohn zu haben oder viele Kinder für die Alterssicherung in die Welt zu setzen. Auch die Sprachangebote für Formulare und Besuchen bei Behörden sind nicht zielführend. Auch das Gejammer der Eltern, dass Sie keine Deutsch-Kurse bekommen, zeigt, dass Sie erwarten, hier unterrichtet zu werden. Es wird Zeit, dass die KI hier Einzug hält, die es den Eltern nicht mehr ermöglicht, in Ihrer Landes-Sprache mit den Kindern abzutauchen. Aber Sie müssen auch etwas dazu beitragen: Sich mit dem Kind beschäftigen und nicht ständig im Bus, bei Spazierengehen oder auf dem Spielplatz in das Handy zu plärren..... ohne Blick zum Kind.....

    Jens Wagner

    Wirklich beschämend, was hier abläuft vor allem auf dem Rücken der Lehrkräfte. Das totale Versagen in der Migrationspolitik, die dafür gesorgt hat, dass nicht nur jeder unerlaubt in das Bundesgebiet einreisen kann, sondern auch die einheimischen Gegebenheiten vor unlösbare Probleme gestellt hat und stellen wird, ist unverzeihlich, vor allem im Hinblick auf die Leidtragenden, die damit jeden Tag in Berührung kommen. Ein Wahnsinn. Die fehlenden Sprachkenntnisse sind das Eine, über die Wertevorstellungen, die in unzähligen Familien vermittelt werden, welche niemals mit den einheimischen vereinbar sein werden, möchte man lieber nicht nachdenken.

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    Katharina Kraus

    Welche Werte meinen Sie konkret? Und was hat das mit Sprachkenntnisse zu tun?

    Erich Holmer

    @Katharina Kraus Wenn man Ihnen das erklären muß, ist bereits Hopfen und Malz verloren

    Jens Wagner

    Die Wertevorstellungen, die den Kindern migrantischer Familien, insbesondere aus dem nichteuropäischen bzw. nichtchristlichen Kulturkreis, von klein auf beigebracht werden, können Sie sich hier vorstellen, Frau Kraus. Fragen Sie einfach eine Grundschullehrerin, die beispielsweise am Roten Tor, sagen wir mal, einen afghanischen siebenjährigen Jungen zu unterrichten versucht. Da haben die rudimentären Sprachkenntnisse natürlich nichts mit den Wertevorstellungen zu tun, nur die Kombination dieser beiden Dinge ist maximal ungünstig.

    Friedrich Eckert

    Nicht wirklich verwunderlich. Da 50 % der Augsburger Bürger einen Migrationshintergrund haben und davon ein nicht geringer Anteil selbst kein gutes Deutsch spricht. Woher sollen also die Deutschkenntnisse der Kinder kommen? Schade für die Kinder, deren Muttersprache Deutsch ist und sich dem Tempo der anderen wohl oder übel anpassen müssen.

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    Katharina Kraus

    Vielleicht aus der Kita wenn sie einen Platz bekommen würden bzw. wenn genügend Fachkräfte in den Kitas wären, um viel mit den Kindern Deutsch zu sprechen.

    Katharina Kraus

    Vielleicht von der Kita wenn sie einen Platz bekommen würden bzw. sich die Kita leisten können? Und wenn in der Kita genügend bzw. mehr spezialisierte Fachkräfte für das Sprachthema arbeiten könnten?

    Jens Wagner

    Dieser Personenkreis bekommt immer einen Kitaplatz. Die Einrichtungen werden hier sogar gesondert zusätzlich finanziert gefördert. Eventuell liegt es an dem fehlenden Integrationswillen, der von der Familie herkunftsbedingt ausgeht.

    Friedrich Eckert

    Das würde aber voraussetzen, dass der Wille da wäre, dem Kind die Sprache näherzubringen und die Sprache selbst zu lernen. Hilft nämlich nichts, wenn in der Kita 5 Stunden Deutsch gelernt wird und dann 19 Stunden in der Heimatsprache gesprochen wird.

    Franz Xanter

    Ich denke, man kann es durchaus mit zwei Punkten auf den Punkt bringen: 1. Integration funktioniert nicht. Wenn Eltern ausschließlich sich in ihrer Heimatsprache zu Hause unterhalten, die Kinder keinerlei Möglichkeit gegeben wird, auch Deutsch zu lernen, dann ist die Chose komplett. Integration in DEU gleich Null. 2. Wo sind eigentlich die verantwortungsbewussten Eltern? Kinder mit einem Tablet, Smartphone oder sonstigem elektronischem Gerät "abgespeist"; fertig. Sieht man schon im Säuglingsalter. Mutter mit Smartphone am Ohr, Kind im Kinderwagen, aber Kontakt Mutter-Kind gleich Null. Oder am Spielplatz; Kind spielt, möchte Bestätigung durch Mutter, aber Mutter am Smartphone. Und dann wundert man sich, wenn Kinder nicht oder nicht richtig Deutsch sprechen können.

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    Katharina Kraus

    Sie sehen Momentaufnahmen und ziehen auf eine komplette gesellschaftliche Gruppe (meistens überforderte/müde Eltern) Rückschlüsse. Das ist so schade und hilft niemanden. Mehr Zusammenhalt und Empathie können alle Eltern brauchen. Manchmal hilft ein Perspektivenwechsel oder sich fragen warum Mutter-Kind und nicht Vater Kind? (Spoiler: Mutter telefoniert vll mit der Schule des großen Kindes, wo gerade eine Bombendrohung eingegangen ist. Oder mit dem Opa um zu fragen, ob er wegen eines Elternabends Babysitten kann, oder um den nächsten Kindergeburtstag zu organisieren, oder einen Ärztintermin auszumachen)

    Katharina Kraus

    Sie sehen Momentaufnahmen und ziehen auf eine komplette gesellschaftliche Gruppe (meistens überforderte/müde Eltern) Rückschlüsse. Das ist so schade und hilft niemanden. Mehr Zusammenhalt und Empathie können alle Eltern brauchen. Manchmal hilft ein Perspektivenwechsel oder sich fragen warum Mutter-Kind und nicht Vater Kind? (Spoiler: Mutter telefoniert vll mit der Schule des großen Kindes, wo gerade eine Bombendrohung eingegangen ist. Oder mit dem Opa um zu fragen, ob er wegen eines Elternabends Babysitten kann, oder um den nächsten Kindergeburtstag zu organisieren, oder einen Ärztintermin auszumachen)

    Rolf Kalo

    Wieso Frau Kraus sind sind Eltern müde oder überfordert?

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