Es ist noch zu früh, die Folgen der Cannabis-Teillegalisierung bilanzieren zu können. Ob die erhoffte Austrocknung des Schwarzmarktes gelungen ist, ist ohne die angekündigte Evaluierung durch den Bund noch offen. Ein paar Schlussfolgerungen kann man aber schon ziehen: 2024 hat die Polizei in Augsburg weniger Drogendelikte registriert, was eine erwartbare Folge der Teillegalisierung war. Ob das im Hinblick auf eine wegfallende Kriminalisierung von Kleinkonsumenten gut ist oder im Hinblick auf eine nicht mehr vorhandene Warnschussfunktion eines Ermittlungsverfahrens gerade bei Jugendlichen schlecht ist, wird Gegenstand einer Evaluierung sein müssen.
Cannabis-Samen im Gartenmarkt senden ein falsches Signal
Was im Zuge der Teillegalisierung unter die Räder gekommen ist, ist das Bewusstsein, dass Cannabis eine Droge ist. Während die Gefahren durch Alkohol präsenter werden in der Wahrnehmung, ist es bei Cannabis andersherum, auch wenn der Gesetzgeber das anders gedacht haben mag. Wenn Cannabis-Samen im Gartenmarkt angeboten werden, geht davon ein falsches Signal aus.

Denn Cannabis kann bei regelmäßigem Konsum Verhaltensänderungen auslösen. Schon der seltene Konsum kann, wenn man eine entsprechende Veranlagung hat, zu schwerer psychischer Krankheit führen. Aufhorchen lassen die Nachrichten aus der Psychiatrie, dass gleichzeitig mit der Legalisierung die Zahl der durch Cannabis ausgelösten psychischen Erkrankungen nach oben gegangen ist. Der Nachweis von Ursache und Wirkung steht noch aus, aber auch das ist ein Thema, das in der Evaluierung vertieft betrachtet werden muss.
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