Die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst um 5,8 Prozent wird für die Stadt absehbar Mehrausgaben von rund zehn Millionen Euro mit sich bringen. Man habe im Doppelhaushalt 2025/26 bereits mit einer Tarifsteigerung etwa in dieser Größenordnung gerechnet, so Personalreferent Frank Pintsch (CSU), allerdings seien die Spielräume damit vollständig ausgereizt. Jährlich wird künftig mit Personalausgaben von über 430 Millionen Euro zu rechnen sein - 2017 lagen sie noch bei gut 270 Millionen Euro. Neben den Tarifsteigerungen sind Stellenneuschaffungen der Grund für die deutliche Zunahme.
Stadt Augsburg kann dieses Jahr keine neuen Stellen schaffen
Aus Sicht der Stadt Augsburg geht der Tarifabschluss ans „Äußerste“ des Vertretbaren, so Pintsch. „Die Verhandlungen in Potsdam haben gezeigt, dass es so allen Kommunen geht und Augsburg nur aufgrund seiner moderaten Personal- und Finanzpolitik jetzt mit dieser Entwicklung umgehen kann.“ Neue Stellen werde man in diesem Jahr keine schaffen können, auf Wiederbesetzungssperren werde man im Gegensatz zu anderen Kommunen aber noch verzichten können.
Pintsch sagte, einerseits sei ein attraktives Entgelt wichtig, um genug Personal gewinnen zu können. So hatte auch die Gewerkschaft Verdi argumentiert, die auf unbesetzten Stellen bei der Stadt und der dadurch resultierenden Mehrbelastung für die Beschäftigten verwies.
Öffentlicher Dienst hatte Reallohnplus in den vergangenen Jahren
Andererseits, so Pintsch, hätten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst seit 2010 - trotz der hohen Inflation zwischen 2022 und 2024 - deutliche Reallohngewinne verbuchen können. Insofern spreche man aus Sicht der Arbeitgeberin von einem „schmerzhaften Kompromiss“. Durch künftige Abschlüsse dürfe die finanzielle Stabilität der Kommunen nicht gefährdet werden. Positiv sei, dass Mitarbeiter ihre Arbeitszeit freiwillig auf 42 Stunden erhöhen können und so mehr Arbeitskapazitäten einbringen. Wie berichtet sind über zehn Prozent der Stellen bei der Stadt Augsburg unbesetzt.
Im Zuge der Tarifauseinandersetzung hatte es im Februar und März mehrere Warnstreikaktionen gegeben. Unter anderem blieben Mülltonnen wochenlang stehen, Ämter und Bäder blieben geschlossen.
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