Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Mountainbikepark in Göggingen: Bauarbeiten starten

Augsburg

Der neue Mountainbikepark in Göggingen nimmt Gestalt an

    • |
    • |
    • |
    So soll der neue Bikepark in Göggingen aussehen: viele variantenreiche Geländestrecken in einem naturnahen Outdoor-Gelände. Mit Blühsträuchern, Blühwiesen und Bäumen soll neben dem Sport ein Mehrwert für Mensch und Natur entstehen.
    So soll der neue Bikepark in Göggingen aussehen: viele variantenreiche Geländestrecken in einem naturnahen Outdoor-Gelände. Mit Blühsträuchern, Blühwiesen und Bäumen soll neben dem Sport ein Mehrwert für Mensch und Natur entstehen. Foto: Trailbaufirma RideTime

    Mit ein wenig Fantasie kann man sich leicht vorstellen, wie sich die Mountainbike-Strecken einmal durch das ausladende Gelände an der Anna-Seghers-Straße in Göggingen ziehen werden. Noch liegen die 7500 Quadratmeter weitgehend brach, doch die ersten Aushubarbeiten sind bereits erfolgt und in den nächsten Wochen und Monaten werden die Bagger intensiv zugange sein, um dem neuen Bikepark des Deutschen Alpenvereins Sektion Augsburg seine Gestalt zu geben. Vergangene Woche erfolgte der Spatenstich, innerhalb eines knappen Jahres soll nicht nur das Strecken-Layout fertig sein, sondern auch zwei Lager-Gebäude samt Sanitäranlagen. Die Eröffnung ist bereits auf den 18. April 2026 terminiert.

    Das Areal wird den Radsportfans dann jede Menge Attraktionen bieten: Individuelle Mountainbike-Trainingsstrecken wie eine Flow-Line, eine Alpin-Sektion, eine Skill-Area und Jumplines in zwei Schwierigkeitsstufen sowie Zuschauerbereiche und Erholungsflächen. Das sportliche Angebot soll sich laut DAV an Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien ebenso richten wie an Vereine oder Schulen. Schließlich will man die neue Breitensport-Anlage, deren Kosten sich auf rund 460.000 Euro belaufen, mit Leben füllen. Viele ehrenamtliche Arbeitsstunden seien bereits geleistet worden, seit die Mitgliederversammlung der Sektion im März 2024 beschlossen habe, dieses Projekt zu realisieren, betonte Dr. Theodor Seitz, der 1. Vorsitzende der Sektion Augsburg des DAV, beim Spatenstich.

    Kosten für den Bikepark in Göggingen belaufen sich auf rund 460.000 Euro

    Um die knappe halbe Million Euro finanziell zu stemmen, waren allerdings auch gemeinsame Kraftanstrengungen von Politik und Sport nötig. So wurde zum einen eine Sonderförderung des Deutschen Alpen Vereins (DAV) durchgebracht, zum anderen Gelder aus den Fraktionsreserven der Landtagsparteien CSU und Freie Wähler bereitgestellt. Vertreten waren die Fraktionen beim Spatenstich durch Augsburgs 3. Bürgermeister Bernd Kränzle (CSU) und MdL Anton Rittel (Freie Wähler). „Die Fraktionsreserven stehen ja manchmal in der Kritik, aber durch sie konnte das Projekt mit 162.000 Euro gefördert werden“, berichtete Rittel vom breiten politischen Konsens für den Bikepark. „Das Projekt hat gleich große Zustimmung gefunden. Sport und Bewegung sind immer gut. Mich freut das ganz besonders. Denn man sieht, dass etwas vorwärtsgeht, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.“

    Auf diesem Gelände an der Anna-Seghers-Straße in Göggingen wird der neue Bikepark des Deutschen Alpenvereins Sektion Augsburg entstehen.
    Auf diesem Gelände an der Anna-Seghers-Straße in Göggingen wird der neue Bikepark des Deutschen Alpenvereins Sektion Augsburg entstehen. Foto: Andrea Bogenreuther

    50.000 Euro fehlen noch für den DAV Bikepark in Göggingen

    Dazu engagierte sich die Stadt Augsburg mit weiteren 110.000 Euro an Fördergeldern, die Fläche wurde dem DAV in Erbpacht zur Verfügung gestellt. „So wird der Bikepark von der Stadt und dem Freistaat wirklich stark unterstützt. Es ist mir ein großes Anliegen, dass im Stadtgebiet nun geeignete Trainingsmöglichkeiten geschaffen werden“, betonte der Augsburger Sportreferent Jürgen Enniger. Auch wenn abzüglich der Förder- und Sponsorengelder noch eine Restfinanzierung von rund 50.000 Euro offen ist. Die fehlende Summe wollen die DAV-Mitglieder in den nächsten Monaten durch ein Crowdfunding über betterplace.org zusammenbekommen. „Das Crowdfunding ermutigt Sportlerinnen und Sportler nicht nur dazu, mit eigenem Geld in das Projekt reinzugehen. Es entsteht auch eine gewisse Aufmerksamkeit, sodass neue Mitglieder gewonnen werden können“, sieht Enniger dabei durchaus Vorzüge.

    Die Mountainbike-Anlage in Göggingen wird für alle Bürgerinnen und Bürger Augsburgs zugänglich sein

    Die Einmaligkeit der künftigen Mountainbike-Anlage unterstreicht Stefan Kern, der Leiter der Projektgruppe Trainingsgelände bei der DAV-Sektion Augsburg. Denn in Zusammenarbeit mit der Trailbaufirma RideTime aus Treuchtlingen soll ein ganz besonderes „Skillup“ entstehen. Den Plänen liege ein Konzept zugrunde, das Fahrtechniksituationen und Trailführungen aus dem alpinen Raum im Kleinen abbildet – etwas, das es so bisher nicht gibt. „Die Firma RideTime hat ihr ganzes Know-how in die Planungen gesteckt, um für uns das Maximale aus dem Gelände herauszuholen“, sagt Stefan Kern. Trainieren darf dort später jeder Radsportfan. „Man muss kein Mitglied im DAV sein, die Anlage ist für alle Bürgerinnen und Bürger in Augsburg zugänglich. Es ist Breitensport für alle“, betont Stefan Kern. Allerdings wolle man einen Eintritt in einer geringen Höhe verlangen, angedacht ist ein Tagespreis von drei Euro oder eine Jahreskarte für 30 Euro. So könne die Anlage sehr preiswert genutzt werden. „Gerade für Kinder und Jugendliche wollen wir Anreize schaffen“, sagt Kern.

    Für den DAV ein wichtiger Punkt, schließlich will man mit dem stadtnahen Bikepark, der leicht erreichbar ist, eine optimale Ergänzung zu den Bikestrecken im Augsburger Umland bieten. Auch im Hinblick auf den Naturschutz, der auch beim Bikepark eine wichtige Rolle spielt. „Die Flächen werden alle naturnah angelegt, wir werden offene Oberflächen haben, sodass das Regenwasser ordentlich versickern kann“, beschreibt Kern den Nachhaltigkeitsaspekt, „dazu Blühwiesen, Hecken und viele große Bäume, sodass ein Gelände mit Aufenthaltscharakter entsteht.“ Das dann auch weiterhin entwicklungsfähig bleibt. Denn ähnlich wie bei einer Kletterwand sollen die Routen im Gögginger Bikepark immer wieder modifiziert werden können. So sei im Bau schon vorgesehen, dass gewisse Elemente veränderbar sind. „So erhalten wir die Attraktivität, auch für die Zukunft“, betont Stefan Kern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden