Die Geschehnisse des Anschlags in München, bei dem eine Mutter, 37, und ihre zweijährige Tochter starben, führen unabhängig von politischen Diskussionen zu verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Am Donnerstag war ein 24-jähriger Afghane mit dem Auto in eine Menschenmenge bei einer Demonstration der Gewerkschaft Verdi gerast. Am Augsburger Rathausplatz fand am Samstagmittag eine Kundgebung der CSD-Gemeinschaft statt, also queere Menschen in Augsburg. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Entgegen vergleichbaren Veranstaltungen, die in der Vergangenheit über die Bühne gingen, waren sämtliche Zufahrtswege zum Rathausplatz komplett mit Fahrzeugen blockiert. Zur Unterstützung hatten die Sicherheitskräfte auch städtische Baufahrzeuge und Fahrzeuge des städtischen Ordnungsdienstes angefordert.
So sichert die Polizei den Rathausplatz in Augsburg

Ein Sprecher der Augsburger Polizei hatte vorab gesagt, es werde für ein „Höchstmaß an Sicherheit“ gesorgt. Passanten erlebten, wie die Vorkehrungen in der Praxis aussehen. Unmittelbar vor der Kundgebung, die um 11.55 Uhr begann, standen mehrere Polizeifahrzeuge vor dem Rathaus. Die Zufahrt von der Karolienstraße war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr möglich, weil zwei Baufahrzeuge quer standen.
Wenig später sah es in der Maximilianstraße auf Höhe des städtischen Verwaltungsgebäudes nicht anders aus. Zwei Polizeiautos und ein Fahrzeug des Grünamts ließen nur noch Fußgängern ein Durchkommen. Der Nahverkehr der Tramlinien 1 und 2 war wegen der einstündigen Kundgebung ohnehin ausgebremst. Dies ist, so sagen die Stadtwerke, Standard bei größeren Veranstaltungen am Rathausplatz.

Aufgerufen zur Kundgebung hatte die CSD-Gemeinschaft. Es sind Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und allgemein queere Personen. Sie wollten vor der Bundestagswahl ein Zeichen setzen. „Wähl Liebe“ lautete das Motto der bundesweiten Veranstaltung. In Augsburg kamen mehrere hundert Personen. Eine junge Rednerin sagte, man müsse sich für die Demokratie starkmachen: „Wir wollen keinen Hass. Die Rechte von Minderheiten sind gefährdet.“ Die Veranstaltung verlief reibungslos.
Großdemonstration am Samstag, 22. Februar, in Augsburg
Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen waren bereits am Freitag bei einer Demonstration in der Innenstadt wahrzunehmen. Anlass war ein Klimastreik vor der anstehenden Bundestagswahl. Nach Angaben der Veranstalter kamen 1300 Teilnehmer, die durch die Stadt zogen. Am kommenden Samstag, 22. Februar, findet am Rathausplatz eine Großdemonstration statt, zu der mehrere tausend Menschen erwartet werden. Aufgerufen hat das Bündnis für Menschenwürde.
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