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Neues Geld für soziales Wohnen? Augsburger Wohnbaugruppe fordert verlässliche Förderung

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Neues Geld für soziales Wohnen? Augsburger Wohnbaugruppe fordert verlässliche Förderung

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    Im Neubaugebiet nahe der Stätzlinger Straße in Lechhausen am Ostrand der Stadt Augsburg baut die Wohnbaugruppe aktuell rund 50 Wohnungen – ansonsten laufen die Neubauaktivitäten gezwungenermaßen auf Sparflamme.
    Im Neubaugebiet nahe der Stätzlinger Straße in Lechhausen am Ostrand der Stadt Augsburg baut die Wohnbaugruppe aktuell rund 50 Wohnungen – ansonsten laufen die Neubauaktivitäten gezwungenermaßen auf Sparflamme. Foto: Marcus Merk

    Die Zusage der Staatsregierung, 400 Millionen Euro zusätzlich zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus auszugeben, löst bei der Augsburger Wohnbaugruppe nur gemäßigte Euphorie aus. Ob und in welchem Umfang die bayernweit angekündigte Aufstockung nach Augsburg fließen werde, sei noch unklar, so das städtische Wohnungsbauunternehmen, das die Entscheidung im Grundsatz aber begrüßte. Wie berichtet hat die WBG bei Neubauvorhaben seit dem vergangenen Jahr eine Zwangsbremse eingelegt, weil die Fördertöpfe des Freistaats leer waren. Auch aktuell liegen Projekte auf Eis. Inwieweit man sie nun wieder zügig ins Laufen bringen könne, sei ungewiss.

    Chef der Augsburger Wohnbaugruppe: „Ein ,Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln‘ ist nicht förderlich“

    Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe sprach von einem „positiven Signal“ für Kommunen, Bauherren und Wohnungswirtschaft, das der Freistaat gesetzt habe. Was man brauche, seien aber „dauerhaft zuverlässige Konditionen - die ich ungeachtet der positiven Botschaft vermisse“, so Hoppe. „Ein ,Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln‘ ist nicht förderlich.“ Im Wohnungsbau müsse man schließlich auf mehrere Jahre im Voraus planen. Ohne verlässliche Zusagen verkomme „das Megathema Wohnen mal wieder zum bloßen Lippenbekenntnis“. Die WBG hatte im vergangenen Jahr zwangsweise ihre Planungen umgeschichtet und hofft, im kommenden Jahr zumindest ein Neubauvorhaben in der Schillstraße in der Firnhaberau angehen zu können.

    Die Stadt Augsburg traut sich noch keine Einschätzung zu

    Auch Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU), dessen Sozialverwaltung die staatlichen Fördergelder bei Neubauvorhaben in Augsburg bewilligt, hatte in der Vergangenheit zusätzliches Geld des Freistaats gefordert. Die Stadt wollte auf Anfrage aktuell keine Einschätzung abgeben, inwieweit der geförderte Wohnungsbau in Augsburg nun wieder in Gang kommen könnte. Aktuell gebe es noch keine Hinweise aus dem Bauministerium, was die Ausschüttung der Fördergelder betrifft, so das Sozialreferat.

    Der Förderstopp hatte zuletzt Auswirkungen auf den ganzen Wohnungsmarkt gehabt. Neben sozialen und kirchlichen Bauträgern sind auch private Bauvorhaben betroffen, da in Augsburger Neubaugebieten eine verpflichtende Quote an geförderten Wohnungen erfüllt werden muss. Zuletzt standen etwa die Planungen im Neubaugebiet am Gögginger Luftbad still, weil es für den geförderten Anteil keine Zusage gab (wir berichteten).

    Hoher Andrang auf geförderte Wohnungen in Augsburg

    In geförderten Wohnungen übernimmt der Staat - nach dem Einkommen der Bewohner gestaffelt - einen gewissen Teil der Miete. Das Spektrum reicht vom Bürgergeldempfänger bis zur Mittelschichtfamilie. Dadurch soll die soziale Durchmischung in geförderten Wohnanlagen sichergestellt werden. Insgesamt gibt es in Augsburg um die 7300 Sozialwohnungen mit sinkender Tendenz, weil Wohnungen Jahrzehnte nach ihrem Bau aus der Sozialbindung fallen und in den freien Wohnungsmarkt übergehen. Der Andrang ist groß: Im vergangenen Jahr stellte das Wohnungsamt 3127 Wohnberechtigungsscheine aus, 333 geförderte Wohnungen konnten vergeben werden.

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