Der Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Augsburg war monatelang eher unspektakulär. Kaum Arbeitslose, dafür ein Überangebot an freien Stellen und damit das Fazit: Wer arbeiten will, bekommt auch einen Job. Doch die Wirtschaftskrise verändert die Situation. Die Zahl der Arbeitslosen wächst im Agenturbezirk, mehr Betriebe melden Kurzarbeit an und manche Personengruppen haben es jetzt deutlich schwerer, eine Stelle zu finden.
Im November, dem Monat mit der traditionell niedrigsten Arbeitslosenquote des ganzen Jahres, ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk (Stadt Augsburg, Landkreis Augsburg und Landkreis Aichach-Friedberg) auch diesmal gegenüber dem Oktober gesunken. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie im Jahr zuvor. Damit sind in diesem November mehr Menschen ohne Job als im Vergleichsmonat 2023. Die Quote stieg, gemessen am November, von 3,9 auf 4,2 Prozent. In der Stadt Augsburg alleine waren im November 10.246 Menschen ohne Job. Das entspricht einer Quote von 5,9 Prozent. Im November 2023 betrug die Arbeitslosenquote noch 5,4 Prozent.
Vor allem Jüngere und Ausländer tun sich bei der Arbeitssuche schwerer
Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) sieht bis zum Frühjahr keine Trendwende bei der steigenden Arbeitslosigkeit. Und auch bei der Agentur für Arbeit Augsburg ist man wachsam. „In der konjunkturell schwierigeren Ausgangslage tun sich erfahrungsgemäß Jüngere und Ausländer schwerer, einen neuen Job zu finden, was wir in den deutlich höheren Zahlen im Vergleich zum Vorjahr feststellen“, so Roland Fürst, operativer Geschäftsführer. Auch die Zeiträume, in denen neue Arbeitsstellen gefunden werden, würden länger, was unter anderem an der sinkenden Zahl an Stellenangeboten liege „Wir haben derzeit 5584 offene Stellen, das sind 18,3 Prozent weniger als vor einem Jahr“, so Fürst. Des Weiteren beobachte man, dass vermehrt Arbeitslose aus der Erwerbstätigkeit kämen.
Dazu steigt die Zahl der Betriebe in Kurzarbeit. Stand Oktober wurde von 31 Betrieben für 1836 Personen eine solche angezeigt, meldet die Arbeitsagentur. Vor einem Jahr seien es noch 24 Betriebe mit 248 Personen gewesen. Rund ein Drittel der 31 Anzeigen stamme aus dem verarbeitenden Gewerbe beziehungsweise von Betrieben zur Herstellung von Metallerzeugnissen.
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