Karussell der Steuerbetrüger: Augsburger Gerichte verhängen 266 Jahre Haft
Plus In Augsburg beginnt der wohl letzte große Prozess um einen europaweit organisierten Steuerbetrug. Die Bilanz der zehnjährigen Ermittlungen zeigt das Ausmaß der Delikte.
Dieser Kriminalfall sollte für die Augsburger Justiz alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Das lässt sich allein schon anhand weniger Zahlen festmachen. Seit einem Jahrzehnt stehen Mitglieder einer europaweit agierenden Gaunerbande wegen Steuerbetrugs in Augsburg vor Gericht. 126 sind es nach Recherchen unserer Zeitung bis heute. 69 der Täter wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. In der Summe 266 Jahre, nicht mitgerechnet jene Haftstrafen, die zur Bewährung ausgesetzt worden sind. Am 31. Juli 2013 hatte vor dem Landgericht die Prozessserie gegen Steuerkriminelle begonnen, die dank weltweiter Ermittlungen bis heute nicht abgerissen ist.
Angeklagt war ein Steuerschaden von 120 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Staatsanwaltschaft in Augsburg in allen Bundesländern sowie europaweit mehrere Hundert Firmen und Privathäuser durchsuchen lassen. Wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung, des gewerblichen Umsatzsteuerbetrugs und der Geldwäsche wurden 30 Tatverdächtige festgenommen. Schnell wuchs der Kreis der Beschuldigten auf 350 an. Das Bayerische Landeskriminalamt, bei dem eine Soko "Karussell" mit 17 Ermittlern an dem Fall arbeitete, sprach 2017 in einer Pressemitteilung von einer "der größten und aufwendigsten internationalen Ermittlungsverfahren".
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