Bis zu 260 Kinder sollen hier einmal spielen. In einer neuen Riesen-Kita mit insgesamt 14 Gruppen. Nachdem sich das Projekt immer wieder verzögert hatte, war der Projektentwickler Audere Gewerbeimmobilien im vergangenen April zuversichtlich, im Juli endlich mit dem Bau einer der größten Kitas von Augsburg starten zu können. Doch auf dem Grundstück am südlichen Rand des Gewerbegebietes Haunstetten an der Inninger Straße herrscht immer noch Stillstand. Das hat mehrere Gründe.
Zum einen, sagt Horst Lieder, geschäftsführender Gesellschafter der Firmengruppe aus dem Stuttgarter Raum, waren im Vorfeld noch einige Punkte in der Erschließung rund um die künftige Kita zu klären. Dort werde ein Radweg angelegt, auch eine Fußgängerüberquerung und eine Ampelanlage soll es geben, dazu einen Parkstreifen und eine Gehwegverbreiterung. „Das musste alles geplant und mit der Verwaltung abgestimmt werden. Aber dieser Erschließungsvertrag ist mittlerweile unterschriftsreif.“
Kita-Projekt in Augsburg: Entwickler wartet auf Bescheid der Regierung von Schwaben
Daneben warte man seit über einem Jahr auch auf die Erlaubnis zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn. Hier sei man in enger Abstimmung mit der Regierung von Schwaben, die dafür zuständig ist. Lieder ist zuversichtlich, dass das Thema bald geklärt ist. Man sei in gutem Einvernehmen mit den Behörden, aber auch mit der Stadt, die allein schon aufgrund des Mangels an Kitaplätzen ein Interesse daran habe, hier endlich voranzukommen. Doch bevor der Bescheid nicht vorliegt, könne man nicht beginnen. Denn das würde bei dem Projekt, für das auch öffentliche Fördergelder fließen, die Zuschüsse gefährden.
So sei man mittlerweile weit vom ursprünglich anvisierten Zeitplan entfernt. Denn eigentlich, sagt Lieder, habe man mit der Stadt, die die Kita später als Träger selbst betreiben wird, schon vor Jahren einen Mietvertrag geschlossen. Startdatum: 1. Oktober 2023. Wann nun tatsächlich die ersten Kinder auf dem neuen Kitacampus spielen können, der am Ende drei autarke Gebäude mit bis zu drei Stockwerken, einen Innenhof zum Spielen und eine sichere und sonnengeschützte Dachspielfläche umfassen soll, könne man derzeit nicht abschätzen.
Bauprojekt in Augsburg: Gestiegene Zinsen und Preise treiben Kosten in die Höhe
Für das Gebäude in CO2-reduzierter Holz-Hybridbauweise plane man mit 18 Monaten Bauzeit. So könnte man die ersten Gruppen in der Einrichtung, wenn es nun schnell vorangeht, frühestens 2027 eröffnen. Am Ende sollen sieben Kindergartengruppen und sieben Krippengruppen entstehen. Ändert sich der Bedarf, können aus den Räumen für die Kindergartenkinder mit wenig Aufwand auch Krippengruppen werden. Vor einem Jahr hatte Audere von einem Investitionsvolumen von 24 Millionen Euro gesprochen. Inwieweit sich diese Zahl halten lässt, könne man aktuell nicht sagen, so Lieder. Denn mittlerweile stiegen nach einer kurzzeitigen Entspannung nicht nur die Zinsen wieder, sondern auch die Baupreise.
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