Mit unserer Reihe „Augsburger Anekdoten“ erzählen wir kleine Geschichten mitten aus dem Leben unserer großen Stadt.
Einfache Lösung. Ein Bekannter ist seit einigen Monaten ein glücklicher Mensch, sagt er: „Ich bekomme endlich Pakete ohne Probleme zugestellt.“ Das war nicht immer so. Der Mann lebt im Sonnenhof. So heißt die Anlage in der Schertlinstraße nahe dem Polizeipräsidium mit knapp 200 Wohnungen. Teuflisch ist die Adresse. Der komplette Sonnenhof liegt in der Schertlinstraße 11, es folgen weitere Ziffern mit Querstrich. Es liest sich dann in etwa so: Schertlinstraße 11 1/4. In einem kleinen Bereich der Anlage gibt es sogar noch einen Buchstaben hinter den Ziffern. Der Bekannte sagt: „Bei einigen Bestellungen konnte ich meine damalige Adresse erst gar nicht online eingeben.“ Tat er es doch, fanden ihn die Paketzusteller oft nicht. Sein Haus grenzt an die Windprechtstraße, sie ist der direkte Zugang. Man hat nun eine Lösung gefunden, die Bewohner und Zusteller befriedigt. Auch der Rettungsdienst ist glücklich. Der Mann wohnt nicht mehr in der Schertlinstraße, sondern in der Windprechtstraße: „Unser Haus hat jetzt eine ganz einfache Hausnummer. Herrlich.“

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Nicht pünktlich, aber witzig. Die Regionalzüge von Arverio haben - wie alle Bahnen, mag man unken - so ihre Probleme. Die Pünktlichkeit, naja. Die Funktionsfähigkeit der Toiletten, oh je. Gut, die Schaffnerinnen und Schaffner sind meist sehr freundlich, das spürt man als Fahrgast. Aber seit Dienstag wissen wir: Das Unternehmen ist auch noch witzig. Es gebe ab 1. April ein sogenanntes Rucksack-Ticket, las man da in einer Pressemitteilung. Rucksäcke könnten es buchen, damit sie bei einer Fahrt auch sicher einen freien Platz ergattern und nicht feststellen müssen, dass überall menschliche Fahrgäste sitzen. Bei Bahntickets, die den Eintrag eines Namens erfordern, habe der Rucksack - logisch eigentlich - „Rucksack“ einzutragen. Unsere Redaktion sah davon ab, beim Verein für glücklich reisende Rucksäcke e.V. eine Stellungnahme einzuholen. Stattdessen haben wir uns gefreut, dass der gute, alte Aprilscherz zumindest bei Arverio noch am Leben ist.

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Gestrandet. Die Tatsache, dass immer wieder Wale stranden, stellt Forscher vor ein Rätsel. Extremwetterlagen können ihr Echolot-Ortungssystem durcheinanderbringen, sie können bei Jagden ins flache Wasser getrieben werden oder sie folgen kranken Mitgliedern der Gruppe, weil sie sie nicht alleine lassen wollen. All dies könnten mögliche Ursachen sein. Dass ein Wal allerdings mitten in der Augsburger Altstadt strandet, ist schon ein sehr ungewöhnliches Phänomen. Wurde das Tier von seinem Leitmenschen verstoßen? Haben sie sich im Trubel eines Samstagsspaziergangs aus den Augen verloren? Oder ist der Wal einfach auf dem Weg zu neuen Ufern, äh, Kinderzimmern?

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