Die Schachfreunde Augsburg hatten schon gewonnen, bevor das Halbfinale überhaupt gestartet war. Mit dem Einzug in die Endrunde des deutschen Mannschaftspokals am vergangenen Wochenende hatten die Augsburger einen Platz unter den Top-Vier sicher. Gegen die anderen Endrundengegner, den Schachclub Viernheim, die OSG Baden-Baden und die Schachfreunde Deizisau, die alle drei in der Bundesliga erfolgreich sind, galt der Drittligist Augsburg als Außenseiter. Für die Schachfreunde, die erst seit 13 Jahren bestehen, war der Einzug ins Halbfinale der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
Zarko Vuckovic behält die Nerven und schlägt internationalen Schachstar
Im Pokal spielen die Mannschaften in vier Duellen. Gegen die starken Viernheimer, allesamt Profis und Großmeister, standen die berechneten Chancen im Voraus schlecht. Zarko Vučković schien das nicht zu beeindrucken. Gegen den indischen Großmeister Aravindh Chithambaram, der auf Platz elf der Weltrangliste rangiert, behielt der 24-jährige Augsburger die Nerven und konnte das erste Duell zugunsten der Schachfreunde Augsburg entscheiden. „Das war wirklich eine unfassbar gute Leistung. Danach waren wir alle euphorisch“, schwärmt Vater, Spieler und Vorsitzender der Schachfreunde, Aleksander Vučković.
Das zweite Duell zwischen dem Augsburger Vadim Lavrinenkov und dem Viernheimer endete im Remis, was im Schach 0,5:0,5 bedeutet. Im dritten und vierten Duell kamen Vater Aleksandar Vučković und der 18-Jährige Quang Bach Duong dann nicht mehr gegen die gegnerischen Großmeister an, und mussten den Finaleinzug den Viernheimern überlassen.
Augsburger Schachfreunde wollen in die zweite Liga
Beim Spiel um den dritten Platz gegen die wieder deutlich stärker eingestuften Schachfreunde Deizisau machten es der junge Vučković und Lavrinenkov mit zwei Remis zunächst wieder spannend. Aleksandar Vučković und Quang Bach Duong unterlagen allerdings ihren Gegnern aus Deizisau, was letztendlich den vierten Platz für die Schachfreunde Augsburg bedeutete.
„In der Retrospektive denkt man dann schon, wir hätten es schon gerne ins Finale geschafft. Aber wir sind eigentlich sehr froh, überhaupt so weit gekommen zu sein“, resümiert Aleksandar Vučković. In den vergangenen Jahren waren die Schachfreunde Augsburg bereits in der ersten Zwischenrunde ausgeschieden. Für die kommende Saison will das Augsburger Team in die zweite Bundesliga aufsteigen. Genügend Selbstbewusstsein sollten sie sich am Wochenende erarbeitet haben.
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