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Trailrunning: Ex-Augsburgerin zählt zu den besten deutschen Athletinnen

Outdoor-Sport

Ex-Augsburgerin zählt im Trailrunning zu den besten deutschen Athletinnen

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    Sportlich hoch hinaus: Juliane Rößler ist amtierende deutsche Meisterin in der Ultradistanz und zählt zu den besten Läuferinnen des Landes.
    Sportlich hoch hinaus: Juliane Rößler ist amtierende deutsche Meisterin in der Ultradistanz und zählt zu den besten Läuferinnen des Landes. Foto: Juliane Rößler

    Über Stock und über Stein, hoch oben in den Bergen. Dabei ein Gefühl von Freiheit spüren. Das in etwa beschreibt den Sport des Trailrunnings. Ein Sport, der wenig braucht, außer Natur und abgelegene Pfade. Trailrunning, in seiner einfachsten Form zu definieren als Laufsport abseits asphaltierter Straßen, erfreute sich in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit. Unterwegs sind die Athleten jedoch nicht nur auf Waldwegen, sondern begeben sich für Wettkämpfe auch in alpine Lagen. Als eine der Königsdisziplinen gilt der Ultratrail, ein Wettkampf mit mindestens der für einen Marathon üblichen Länge von 42 Kilometern.

    Eine, die sich im Ultratrail zuhause fühlt, ist Juliane Rößler. Im Oktober des vergangenen Jahres gewann das Mitglied der TG Viktoria Augsburg den deutschen Meistertitel: 73 Kilometer und 3150 Höhenmeter quer durch die Chiemgauer Alpen. Zum Vergleich: Das ist in etwa die Strecke von Augsburg in die Münchner Innenstadt. Nur eben mit über 3000 Höhenmetern. Nach acht Stunden und 21 Minuten überquerte Rößler als Erste die Ziellinie. Was für die meisten unmöglich erscheint, sei für sie einfach Hingabe an den Moment, immer im Hier und Jetzt zu sein: „Einfach laufen, irgendwann kommt das Ziel schon“, sagt sie.

    Bereits Juliane Rößlers Trail-Debüt ging über die Ultradistanz

    Wie so oft, liegt auch der Ursprung für Rößlers Trail-Leidenschaft in ihrer Kindheit. Ursprünglich stammt sie aus dem Bayerischen Wald. Sie erzählt, als Familie seien sie früher viel gewandert. Schon hier ging es ihr darum, möglichst schnell das Ziel zu erreichen: „Ich bin gerne vorausgelaufen - möglichst schnell nach oben.“ Als Jugendliche lief sie mit ihrer Familie den 50 Kilometer langen Karwendelmarsch. Zunächst in der Wanderer-Klasse, im Folgejahr als Läuferin. Bereits ihr Trailrunning-Debüt feierte Rößler also in der Ultra-Distanz. Seitdem, sagt sie, sei jedes Jahr mindestens ein Ultratrail absolviert worden.

    Es sind die langen und einsamen Tage in der Natur, die Rößler an ihrem Sport schätzt. Die Freude daran, draußen zu sein, den eigenen Körper zu spüren und den Kopf frei zu bekommen. Einzutauchen in die eigenen Gedanken, sagt sie. Der Sport, den die Läuferin als minimalistisch beschreibt, sei für sie die „perfekte Kombination aus Schnelligkeit und Effizienz“, die abwechslungsreiche Herausforderungen bietet. Mal kämpfe sie sich steil bergauf, „bis die Oberschenkel brennen“, um im nächsten Moment das Gefühl genießen zu können, über „flowige Trails zu fliegen.“

    Abseits der Einsamkeit schätzt sie jedoch genauso die langen Touren mit ihrem Partner oder ihren Freunden. „Manchmal schreibt mir eine Freundin: Wir haben uns so lange nicht gesehen. Da braucht es schon einen Longrun, um alles Neue zu besprechen.“ Rößler sagt, am liebsten sei sie momentan auf Strecken zwischen 60 und 100 Kilometern unterwegs.

    Neben der sportlichen Laufbahn hat Rößler ein Medizinstudium absolviert. Für das praktische Jahr ging sie an die Universität Augsburg und fand so den Weg zur TG Viktoria. Für und mit dem Verein ging die 1998 geborene Athletin bei mehreren Straßenläufen und dem Kuhseetriathlon an den Start. Bei der TG Viktoria sei es vor allem das Umfeld und die Leidenschaft gewesen, an die sich Rößler gerne erinnert. „Ich war begeistert von dem ganzen Team, vor allem von den Trainern. Hier wird ein so umfangreiches Trainingsangebot mit so viel Herzblut auf die Beine gestellt“, sagt Rößler rückblickend.

    Die Athletin schätzt die abwechslungsreiche Herausforderung

    Mittlerweile wohnt und arbeitet die deutsche Meisterin in der Nähe von Rosenheim. Dem Verein ist sie aber weiterhin verbunden. Ihre Trainingspläne erhält sie von Frank Lauxtermann, einem der Trainer bei der TG Viktoria. Um Beruf und Sport unter einen Hut zu bekommen, trainiert Rößler meist abends. Auch abseits des strikten Trainingsplans verbringt Rößler ihre freie Zeit mit sportlichen Aktivitäten, ob auf dem Fahrrad, auf Ski oder mit dem Gleitschirm. Seit dem vergangenen Herbst ist sie Mitglied im Schamel Running Team, eine kleine Gruppe sehr guter Trailläufer, wie sie sagt. Nachdem Rößler zuvor den Sport und die Wettkämpfe selbst finanzieren musste, wird sie seither von einem Sponsor finanziell unterstützt.

    Nach einem erfolgreichen Jahr hofft sie nun auch in 2025 auf gute Ergebnisse. Dennoch habe sie keine konkreten Karriereschritte festgelegt. Bisher hätte sich alles Schritt für Schritt ergeben. Rößler sagt, der größte Motivator sei vielmehr der Spaß am Training und in den Bergen. „Diese Herangehensweise nimmt mir den Druck und ermöglicht es mir, den gesamten Weg zu genießen.“

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