Besucher der Lueginsland-Bastion werden sich womöglich an den Anblick der Brandruine am Zugang von der Herwartstraße aus gewöhnen müssen: Das Gebäude mit dem Torbogen ist seit einem Feuer im Juni 2023 beschädigt, der Durchgang gesperrt. Auch die dort untergebrachten Toiletten, die Gäste des Augsburger Lueginsland-Biergartens auf dem Plateau der alten Bastion nutzen konnten, sind nicht nutzbar. Die Stadt, der das denkmalgeschützte Gebäude gehört, sieht für eine Sanierung in Eigenregie aktuell keine Perspektive.
Sanierung von Lueginsland würde einstelligen Millionenbetrag kosten
Das Gebäude war durch das absichtlich gelegte Feuer (wir berichteten) und Löschmaßnahmen deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Standsicherheit, so eine Begutachtung, sei nicht mehr gegeben. Vor einem Jahr baute die Stadt eine Notabstützung ein, um einen Einsturz zu verhindern. Für den Moment war es das aber wohl. Für eine umfassende Sanierung würde wohl ein einstelliger Millionenbetrag fällig werden, den die Stadt aktuell nicht aufbringen kann. Stadteigener Bedarf an dem Gebäude besteht nicht, wegen des Denkmalschutzes kann es auch nicht abgerissen werden.
Stadt Augsburg setzt auf Erbbaurecht
Nun soll versucht werden, das Gebäude in Erbpacht zu vergeben. Dabei geht das Gebäude für eine fest vereinbarte Zeit (in der Regel mehrere Jahrzehnte) an einen Quasi-Käufer, nach Ablauf dieser Zeit fallen Grundstück und Haus wieder an die Stadt Augsburg zurück. Der Erbbaurechts-Nehmer müsste auch eine denkmalkonforme Sanierung garantieren.

Ob sich ein Interessent finden wird, ist offen. Das Gebäude stammt aus dem 16./17. Jahrhundert und wurde früher als Wohnhaus genutzt. Seit 1993 wurde es hauptsächlich für die Biergartenbewirtschaftung vermietet (Toiletten und Lagermöglichkeit für Biergarteninventar im Winter).
Wieder eine Schrottimmobilie, bei der Erbbaurecht nicht funktionieren wird? > www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-was-passiert-mit-der-ehemaligen-hindenburgkaserne-in-augsburg-id70192196.html
Wieviele Millionen waren es nochmal, die die Theatersanierung verschlingt? Aber für so ein Kleinod ist kein Geld da! Und wer, bitteschön, ist so verrückt, dieses Gebäude für eine Million oder mehr zu sanieren, das dann als Toilette für den Biergarten genutzt wird. Natürlich ohne Eigentumsrechte, da Erbpacht. Ich erspare mir das auf der Hand liegende ein Urteil, das hat sich jeder vernünftige Mensch sicher selbst gebildet.
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