Die Stadtwerke Augsburg wollen, nachdem sie sich in der Vergangenheit in Windparks auf der Schwäbischen Alb und in Thüringen eingekauft haben, nun selbst Projekte im Bereich Wind- und Solarenergie in Bayern und Baden-Württemberg entwickeln und womöglich auch umsetzen. Dazu wird mit den Stadtwerken in Kaiserslautern eine gemeinsame Tochtergesellschaft gegründet, die geeignete Flächen identifizieren und zur Planreife bringen soll, sodass dort Windräder, Solaranlagen oder Batteriespeicher gebaut werden können. Vorrangig soll die neue Gesellschaft, die in Augsburg sitzen wird, die Projekte dann an eine der Muttergesellschaften verkaufen.
In Augsburg ist das Potenzial für Windkraft und Solarstrom begrenzt
Im Augsburger Stadtgebiet gelten die Entwicklungsmöglichkeiten für Windkraft wie berichtet als eingeschränkt, auch für Solarparks auf Feldern ist nicht übermäßig viel Platz. Potenzial gibt es allenfalls noch auf Dachflächen wie zuletzt auf dem Messegelände (wir berichteten). Man habe in Augsburg aktuell kein Personal, um neue Flächen zu aquirieren, so Stadtwerke-Chef Rainer Nauerz. Gleichzeitig sei es teurer, sich in bestehende Projekte einzukaufen, als diese selbst zu entwickeln. Insofern sei die Idee aus Kaiserslautern durchaus gelegen gekommen. Nauerz sagt, dass die dortige Stadtwerke auf die Augsburger zugegangen seien und nicht umgekehrt. Vor seinem Amtsantritt in Augsburg vor einem knappen Jahr war Nauerz Vorstandsmitglied des Versorgers in Kaiserlautern.
AfD stimmt dagegen
Im Stadtrat wurde die Unternehmensgründung gegen die Stimmen der AfD beschlossen. Einerseits sei der Staat der schlechtere Unternehmer und solle Projektentwicklung den Privaten überlassen, andererseits sei es falsch, nur auf erneuerbare Energien zu setzen, so die AfD. Von den anderen Parteien kam Widerspruch. Die AfD rede immer leicht daher, so SPD-Fraktionschef Florian Freund. „Sollen die Stadtwerke vielleicht ein Atomkraftwerk bauen? Von der AfD kommen ja auch keine Ideen“, so Freund.
Da haben sich zwei Pleitegeier gefunden. Mein Gedankengang: Wenn es Privatunternehmen nicht geschafft haben, einen Standort zu finden, der wirtschaftlich umsetzbar ist, wieso sollte es dann ein Behörden-Verein wie die SWA schaffen? Die SWA Netz hat 1,5 Jahre gebraucht, um unsere Einspeisevergütung für die PV Anlage zu bearbeiten. Laut den vernichtenden Google-Rezensionen geht das wohl hunderten, wenn nicht tausenden Augsburgern auch so. Aktuell gibt es ein Einspeisestopp für Teile Augsburgs. Zusammengefasst gibt es gigantische Personalengpässe, ineffiziente Prozesse, unzureichende Infrastruktur. Aber hurra, wir machen jetzt mal ein paar Experimente! Wir haben in der Region übrigens inzwischen mehr Solarparks, als wir brauchen können. An sonnigen Tagen produzieren wir bereits heute mehr PV-Strom, als die Region überhaupt braucht. Und einen Standort für Windkraft wird die SWA mit großer Wahrscheinlichkeit nicht finden.
Solaranlagen auf Freiflächen sollten verboten werden, solange sie sich nicht mit der Landwirtschaft in Einklang bringen lassen, Stichwort Agri-PV. "Grüner" Strom ist gut, aber es kann doch nicht sein, dass dafür Acker- und Grünflächen geopfert werden. Strom können wir nicht essen... Und solange noch viele Dächer, gerade auch Gewerbehallen, "oben ohne" sind, verbieten sich Freiflächen-PV-Anlagen sowieso.
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