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Theatergruppe Rampenlicht spielt „Der süßeste Wahnsinn“

Kriegshaber

„Wahnsinnig“ unterhaltsames Laientheater in Kriegshaber

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    Die Theatergruppe Rampenlicht spielt das Stück „Der süßeste Wahnsinn“.
    Die Theatergruppe Rampenlicht spielt das Stück „Der süßeste Wahnsinn“. Foto: Michael Eichhammer

    Die Theatergruppe Rampenlicht ist bekannt für ihre Auswahl von unterhaltsamen Stücken. „Es ist eine sehr rasante Komödie – stets geht eine Tür auf und eine andere zu und das Publikum weiß nie, was als Nächstes passieren wird“, beschreibt Regisseur Werner Habereder das Stück, für welches er sich in dieser Saison entschieden hat. „Der süßeste Wahnsinn“ spielt in den frühen 1940er Jahren. Geschrieben hat den Zwei-Akter der 1962 in Miami geborene Autor Michael McKeever. Der Clou an der temporeichen Handlung: Zwei rivalisierende Showbiz-Diven (gespielt von Cristina di Valentin und Daniela Gott) sind irrtümlicherweise in derselben Suite eines Luxushotels untergebracht. Um zu verhindern, dass die Erzfeindinnen sich dort über den Weg laufen, riskieren ihre persönlichen Assistenten (Antonia Gentgen, Stephan Gott), die Pagen (Xaver Bayas und Michael Kisch) und der Hoteldirektor (Thomas Gott) einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen.

    Werner Habereder, Matteo Straub, Thomas Ratzinger singen im Militär-Outfit.
    Werner Habereder, Matteo Straub, Thomas Ratzinger singen im Militär-Outfit. Foto: Michael Eichhammer

    Die Laienschauspiel-Truppe Rampenlicht wurde bereits 1988 in der Augsburger Pfarrei St. Thaddäus gegründet. Seit letztem Jahr ist die Bühne umgezogen in den großen Saal der Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit im Stadtteil Kriegshaber. Werner Habereder beschreibt seine Aufgabe als „Regie, Gruppenleiter, Mädchen für alles, Organisator“. Unterstützt wird er von seiner Frau Claudia, die in diesem Jahr als Mrs. E.P. Osgood noch mehr Chaos in die ohnehin schon turbulente Handlung bringt. Hinter den Kulissen sorgt Souffleuse Gerlinde Stöckle für Textsicherheit. Mit Antoine Helmschrott hat die Theatergruppe neuerdings eine Hobbyschneiderin mit an Bord, welche die Kostüme anpasst. Ebenfalls wichtig: die Requisite. „In 36 Jahren hat sich ein ganzer Keller voll Requisiten angesammelt“, berichtet Werner Habereder. Zudem weiß er aus Erfahrung, wo man Passendes leihen kann. Stets gelobt wird bei den Aufführungen der Theatergruppe Rampenlicht auch das Bühnenbild. Auch hierfür zeichnet der Architekt und gelernte Raumausstatter Habereder verantwortlich.

    Die Premiere ist bereits ausverkauft

    Bei der Premiere des neuen Stücks am Samstag, dem 22. März, sind alle Karten ausverkauft. „Das kommt nicht von ungefähr, dass es nach über 35 Jahren noch so toll läuft“, verrät Werner Habereder. „Wir pflegen Adressen und schicken Infobriefe raus“, sagt er. Um Besucherzahlen muss sich die aus 20 aktiven und insgesamt rund 50 Mitgliedern bestehende Laien-Theatergruppe keine Sorgen machen. Um Nachwuchs in den eigenen Reihen auch nicht.

    Sein Debüt im Rampenlicht von Kriegshaber gibt am Samstag der 18-jährige Xaver Bayas. Bevor er sich für das Lehramt entschieden hatte, träumte er von einer Filmkarriere. Regisseur Werner Habereder wusste um die schauspielerischen Ambitionen des Nachbarn und fragte, ob dieser bei dem Stück mitwirken möchte. „Ich mag das Gefühl, mich in andere Rollen hineinzuversetzen, anderen Stimmen einen Körper zu geben, um das Ganze zum Leben zu erwecken“, beschreibt er seine Faszination für die Schauspielkunst. In „Der süßeste Wahnsinn“ verkörpert Bayas einen Pagen.

    Ebenfalls neu im Team ist die 25-jährige Antonia Gentgen. Im wahren Leben ist sie Jugendreferentin im Bistum Augsburg. Auf der Bühne verkörpert sie die Assistentin einer der beiden Diven. Nach dem Studium in England und Schottland zog sie letztes Jahr nach Augsburg und suchte nach einer passenden Theatergruppe. „Ich habe während der Proben gemerkt, was das für eine harmonierende, super Gruppe ist – alle sind verlässlich und pünktlich und mit vollem Herz dabei“. Seit Anfang des Jahres probte das Team an zwei Abenden in der Woche teils bis in die Nacht hinein. „Das ist es mir wert, denn wenn man es gerne macht, fühlt es sich nicht wie Arbeit an“, sagt Antonia Gentgen, die mit 16 Jahren ihre Leidenschaft fürs Theater entdeckt hat.

    Esprit, schräger Humor und Slapstick-Einlagen

    Mit Esprit, schrägem Humor, Slapstick-Einlagen und überraschende Wendungen ist „Der süßeste Wahnsinn“ ein dankbares Stück, wenn es gilt, ein Publikum zu amüsieren. Dennoch braucht es Fingerspitzengefühl, um die Pointen treffsicher zu platzieren. Das gelingt der Theatergruppe Rampenlicht bei der Premiere. Schallendes Gelächter und die hohe Dichte an Szenenapplaus zeigt den Darstellern, dass ihre Darbietung funktioniert.

    Zu den Gästen, die keine Saison der Theatergruppe aus Kriegshaber versäumen, zählt Johanna Schulz. „Die geben jedes Jahr ihr bestes und reißen die Leute mit“, sagt sie. „Es ist sehr nah an professionellen Aufführungen“, findet Josef S. Er schaut sich ebenfalls jedes neue Stück der Gruppe an: „Man weiß was man bekommt, egal welches Stück, man wird immer bestens unterhalten.“ Zum ersten Mal zu Gast bei der Theatergruppe Rampenlicht ist die Familie Kolter. Mutter Stefanie gefällt „die witzige Geschichte“. Vater Joachim lobt, dass die „Schauspieler die Charaktere gut rüberbringen“. Tochter Leonie könnte sich vorstellen, dass ihr erster Theaterabend nicht ihr letzter sein wird.

    Den Ehrgeiz und Fleiß, den die Truppe ehrenamtlich in die Aufführung gesteckt hat, wird mit viel Applaus belohnt. „Sie waren ein tolles Publikum, es hat Spaß gemacht, für Sie zu spielen“, bedankt sich Regisseur Werner Habereder. Wer die spritzige Komödie erleben möchte, hat dazu noch fünf weitere Gelegenheiten.

    Weitere Termine: 28./29. März, 11./12. April, jeweils um 19.30 Uhr; 30. März um 17 Uhr. Adresse: Pfarrheim Hlgst. Dreifaltigkeit, Ulmer Straße 195a, 86156 Augsburg-Kriegshaber.

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