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Augsburg
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Ukraine-Demo auf dem Augsburger Rathausplatz

Innenstadt

Demonstration zum dritten Jahrestag des Ukrainekriegs auf dem Rathausplatz

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    Mehr als 1000 Menschen gingen gegen den Ukrainekrieg auf die Straße.
    Mehr als 1000 Menschen gingen gegen den Ukrainekrieg auf die Straße. Foto: Marcus Merk

    Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind in Augsburg über 1000 Ukrainerinnen und Ukrainer sowie Unterstützer auf die Straße gegangen. In einem Demonstrationszug zogen sie vom Rathausplatz durch die Innenstadt, um auf das Leiden und Sterben in der Ukraine aufmerksam zu machen.

    „Die Ukraine kommt kaum noch in den Nachrichten vor und wir müssen die Gesellschaft aufrütteln, dass der Krieg weiter geht“, sagte die Organisatorin der Demonstration, Kateryna Matey, am Rand der Veranstaltung. Nach wie vor brauche die ukrainische Armee Waffen und vor allem Munition - und das so schnell wie möglich. Neben Matey unterstützen auch der ukrainische Verein Augsburg, der Deutsch-Ukrainische Dialog und der Verein „Wir sind hier“ die Demonstration.

    Vielen Teilnehmern macht die politische Situation große Sorgen

    Vielen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer macht die aktuelle politische Situation und das Agieren der USA große Sorgen. „Ich finde es enttäuschend und unfair, dass die Präsidenten anderer Nationen über das Schicksal unseres Landes entscheiden wollen und die Ukraine nicht mit am Verhandlungstisch sitzt“, sagte etwa Karina Drozd vom Verein „Wir sind hier“, in dem sich vor allem Ukrainerinnen für ihr Heimatland einsetzen.

    „Mit der Demonstration zeigen wir, dass wir zusammenstehen“, sagte Valentina Verbitsky. „Wir möchten auch den Deutschen zeigen, dass der Krieg weitergeht und wie schrecklich er ist.“ Sie findet, die Entwicklung in den USA sei auch eine Chance. „Biden hat viel geredet und wenig getan - durch das Handeln von Trump ist Europa jetzt wenigstens aufgewacht“, so die Ukrainerin. Aber die Entwicklung mache auch Angst. „Die Politik ist gerade völlig verrückt - man weiß nie, was morgen sein wird.“

    Augsburgs zweite Bürgermeisterin Martina Wild machte anhand nüchterner Zahlen klar, was die Ukraine gerade erdulden muss. 1260 zivile Opfer, darunter mindestens 669 Kinder, haben die russischen Angriffe bisher gefordert. 43.000 ukrainische Soldaten sind gefallen, 370.000 verwundet. „Es ist ein trauriger Jahrestag. Denn für die Ukraine bedeutet er drei Jahre Sterben“, sagte die Bürgermeisterin auf der Bühne am Rathausplatz. Augsburg stehe fest an der Seite der Ukraine. „Und ich sage auch ganz klar, wir werden nicht müde zu fordern, dass dieser Krieg ein rasches Ende finden muss. Aber das kann kein Deal zulasten der Ukraine und zulasten Europas sein“, sagte sie unter dem Applaus der Demonstranten.

    Ganz persönliche Eindrücke schilderte Yuliia Dmitriieva, deren Vater seit eineinhalb Jahren als Soldat bei Bachmut verschollen ist. „Mein Vater ist für mich ein Held, weil er sich von den ersten Tagen an freiwillig gemeldet hat“, erzählte die junge Frau. „Ich werde den Tag nie vergessen, an dem ich von seinem Verschwinden erfuhr. Es war, als ob an diesem Tag ein Teil von mir gestorben wäre.“ Bis heute hat Dmitriieva keine Nachricht über das Schicksal ihres Vaters erhalten.

    Die Schilderungen stehen wohl stellvertretend für die Erlebnisse etlicher der nach Augsburg geflüchteten Ukrainerinnen. Auf einem Plakat stand zu lesen: „Jeden Tag habe ich Angst um das Leben meiner Familie. Wann endet dieser Albtraum?“

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    1 Kommentar
    Matthias Kitirk

    Versammlungsfreiheit in allen Ehren, aber wird es jetzt Usus, dass zwei mal in der Woche der ÖPNV lahm gelegt wird, weil sich mehr als 10 Menschen auf dem Rathausplatz befinden? Man kommt sich hier als Arbeitender, der nach einem anstrengenden Arbeitstag nachhause möchte echt veräppelt vor, wenn man regelmäßig an die Haltestelle kommt und feststellen darf, dass sie nicht bedient wird. Vor allem, weil die Haltestelle am Rathausplatz ja nicht inmitten, sondern am Rand des Platzes liegt, sehe ich da nicht das Problem den ÖPNV aufrecht zu erhalten. Und wenn das nicht geht, dann müssen Demos zukünftig eben etwas Abstand zur Infrastruktur der Stadt halten, auf die Zehntausend Augsburger angewiesen sind.

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