
Neu bauen oder sanieren? Wieder entbrennt die Diskussion zur Uniklinik

Plus Am Augsburger Uniklinikum gab es bereits Erneuerungen, doch nun steht ein dicker Brocken bevor: die Sanierung des Hochhauses. Einfach wird das nicht – und teuer.

Bauarbeiter sind am Augsburger Klinikum seit vielen Jahren zugange: Notaufnahme, OP-Trakt, Hubschrauber-Landeplattform und Neubau der Kinderklinik sind erledigt, der Neubau des Intensivtrakts (Anbau-West) läuft nach wie vor. Doch der dickste Brocken steht dem Krankenhaus noch bevor: Das mintgrüne Hauptgebäude mit dem Sockel und den vier zwölfstöckigen Bettentürmen soll als Nächstes drankommen. Das Wissenschaftsministerium geht davon aus, dass es frühestens 2027/28 soweit sein könnte und die Sanierung mehr als zehn Jahre dauern würde. Die Überlegungen sehen vor, die Bettentürme nacheinander außer Betrieb zu nehmen und quasi zu entkernen, während die Stationen ausquartiert werden. Doch inzwischen werden Stimmen laut, die einen Neubau für sinnvoller halten.
Uniklinikum Augsburg: Ausweichgebäude für Sanierung in acht Jahren fertig
Klinikums-Vorstand Prof. Michael Beyer wirbt dafür, die beiden Optionen Sanierung und Neubau noch mal gegenüberzustellen. Eine Sanierung bei laufendem Betrieb werde ein schwieriges Unterfangen. "Wir müssen die Bettentürme mit je 350 Betten leerziehen und auch die ganze Infrastruktur aus dem Sockel des Gebäudes wie Diagnostik, Notaufnahme und Ambulanzen auf Ausweichflächen unterbringen", so Beyer. Dazu müsse man zunächst ein Ausweichgebäude errichten. Teils wird die Uniklinik auf ein bestehendes Interimsgebäude zurückgreifen können, das im Zuge der aktuellen Sanierung gebaut wurde, doch es wird ein zweites größeres Gebäude nötig werden. "Bevor dieses Gebäude nicht steht, können wir mit der Generalsanierung nicht beginnen", so Beyer. Das werde frühestens in acht Jahren so weit sein. Was die eigentliche Sanierung betrifft, sei für jeden der vier Abschnitte mit drei bis vier Jahren zu rechnen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Übrig bleibe nur das Betongerippe". Wenn denn der Umbau fertig sein sollte, ist das "Betongerippe" mindestens 55 Jahre alt. Es sollte dann noch, gerade im Hochbau, ca. 25 Jahre haltbar sein. das ist der eine Punkt. Der Andere: man kann dann wieder nur noch in der alten Struktur umbauen. Bei einem Neubau kann von Grund auf neu und in die Zukunft geplant werden, abgesehen davon, dass es für das Personal und hauptsächlich den Patienten weitaus angenehmer und einfacher wäre. Lt. vorausgegangenen Kostenberechnungen wäre kein großer Unterschied im Um- oder Neubau. Ich kann mir vorstellen, dass bei einem Umbau dann auch wieder enorme Extra-Kosten aufteten, weil man in der Struktur Mängel endeckt, welche aufwändig beseitig werden müssten.
Klinikumbauten unter laufenden Betrieb bergen, neben allen Erschwernissen und Einschränkungen für den Betrieb während der Bauzeit, das Risiko in sich, dass Patienten in Folge von nicht zu verhindernden Emissionen aus dem Baubetrieb geschädigt werden. So wird z.B. Baustaub,,und es gibt keine technischen Mittel, dass zu 100% zu verhindern, in alle in Betrieb befindlichen Bereiche vorstoßen. Mit dem Staub kommen Sporen, Mikroben und Bakterien, die den bereits geschwächten Patienten mehr schaden könnten, als ein Corona-Virus.
Als unschönes Beispiel kann dazu z.B. der Umbau der Kinderklinik im Inselspital Bern dienen.
Die Kosten werden sich, rechnet man ehrlich und wirklich alle Betriebserschwernisse, zur Aufrechterhaltung der Quantität hinzu, kaum unterscheiden. Eine Neubau wäre aber viel nachhaltiger.
Bei ernsthafter Risikobewertung, bei der das Wohl der Patienten an oberster Stelle steht, muss die Entscheidung pro Neubau ausfallen.
In dem Artikel fehlt die Quintessenz.
Welche Summen stehen sich denn bei den beiden Summen gegenüber?
Das ist doch der Punkt um den es hier geht, oder?
Gibt es dazu Zahlen?
Ich denke aber ein Neubau würde die chance mit sich bringen alles nochmal ganz in Ruhe zu überdenken und zu planen, wie die Architektur dem modernen Klinikalltag angepasst werden kann. Wie kann man personalintensive Arbeit mechanisieren und digitalisieren, damit das Personal wieder mehr Zeit für die Pflege hat? Welches Layout ist logisch und verkürzt Wege?
Diese und viele weiteren Fragen hat die Klinkdirektion sicher im Hinterkopf. Wollen wir hoffen, dass genug Zeit und politische Unterstützung vorhanden ist das alles gründlich zu überdenken und keine vorschnellen Schüsse abzugeben.