Vom Innenbalkon aus hat man eine gute Sicht auf alles, was im Binswanger-Festzelt passiert. Oder eben auch nicht passiert. Es ist Montagmittag, Schausteller und Einsatzkräfte haben zur Pressekonferenz geladen, um zu berichten, wie es so läuft auf dem Volksfest; das Gelände füllt sich zu der Zeit mit ersten Besuchern. Im Bierzelt sind die Bänke und Tisch noch größtenteils leer – ein ungewohntes Bild und lediglich eine Momentaufnahme. Denn zum diesjährigen Osterplärrer, so sagt es Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle, seien bislang gut 240.000 Besucher gekommen. Das weiß man deshalb so exakt, weil die Stadt inzwischen Sensoren einsetzt, um sie zu zählen. Es geht auch darum, rechtzeitig reagieren zu können, sollten die Menschenmassen auf dem Plärrer zu enorm werden.
Das, sagt Hübschle, sei aber bislang zu keinem Zeitpunkt der Fall gewesen. Der Plärrer sei gut besucht, die Besucherströme seien aber „gleichmäßig verteilt über die Tage“. Man beobachte, dass an den Abenden tendenziell mehr los sei, an den Wochenende eher weniger als sonst. Eine Entwicklung, die auffällt, waren doch bei früheren Plärrerveranstaltungen manche Wochenendtage für gewöhnlich die besucherstärksten. Insgesamt sei die Lage „erfreulich ruhig“, sagt Wolfgang Hübschle, und meint damit indes nicht die allgemeine Stimmung auf dem Volksfest. Sondern, dass es bislang kaum Zwischenfälle gab.
Volksfest in Augsburg: Polizei erfasst auf dem Plärrer deutlich weniger Straftaten als zuletzt
Es ist eine Einschätzung, die andere Verantwortliche bestätigen. Robert Maschke, Leiter des Innenstadtreviers der Polizei in Augsburg, das auch zuständig für die Plärrerwache ist, sagt etwa, es laufe bislang „sehr gut“. Statistisch gesehen habe man deutlich weniger Straftaten notiert als im gleichen Zeitraum bei früheren Ausgaben des Volksfestes. Einmal habe jemand versucht, mit Falschgeld zu bezahlen, ein anderes Mal habe ein Besucher gefälschte Gutscheine nutzen wollen. Es gebe manchmal Rangeleien und Beleidigungen, aber nicht mehr, als es üblich sei auf so einem Volksfest.

Ein eher außergewöhnlicher Einsatz beschäftigte die Polizisten im Eingangsbereich: Eine Frau, berichtet Maschke, habe zwei lebende Kaninchen in der Tasche mit auf das Gelände bringen wollen. Sie sei aufgehalten worden, zudem habe man sie wegen eines möglichen Vergehens nach dem Tierschutzgesetz angezeigt.
Schausteller-Chef: Augsburger Plärrer hat enorme Strahlkraft
Josef Diebold vom schwäbischen Schaustellerverband sagt, auch die Schausteller seien zufrieden. Dass derart viele Menschen auf das Volksfest strömten, sei angesichts der wirtschaftlichen Situation keine Selbstverständlichkeit. Der Plärrer habe enorme Strahlkraft und ziehe viele Menschen auch aus dem Umland von Augsburg an.
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