LKW- und Autofahrer leiden unter Streit zwischen Tirol und Bayern
Plus Zwischen Tirol und Bayern hat sich viel angestaut. Und das nicht nur am Montag auf der A93 in Richtung Brenner. Der Ärger über die Blockabfertigung ist groß.
Es ist Montag, 22. Juli, 8.15 Uhr – und auf der Autobahn 93 reiht sich Lastwagen an Lastwagen. Entnervt starren die Fahrer nach vorn. Oder auf ihre Handys. Einer hält seine Zigarette aus dem Fenster, balanciert sie mit den Fingern hin und her wie einen Schlagzeug-Stick. Was soll man schon groß tun, wenn der Grenzübergang Kiefersfelden/Kufstein 15 Kilometer entfernt ist, der Weg dorthin und damit nach Österreich aber vermutlich eine Stunde dauern wird.
Es hat sich in letzter Zeit so einiges angestaut zwischen Deutschland und Österreich, vor allem zwischen Bayern und Tirol. Und das nicht nur auf der rechten Fahrbahn der A93. Weil Tirol vor allem den Lkw-Verkehr über Inntal und Brenner einschränken will, gibt es immer wieder Blockabfertigungen. Heißt: Die Polizei drosselt auf der Inntalautobahn A12 an der Anschlussstelle Kufstein-Nord den Schwerlastverkehr in Richtung Innsbruck so, dass pro Stunde bloß noch bis zu 300 Lastwagen, die von Deutschland kommen, auf ihr unterwegs sind.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Komisch ,ist ja die Behauptung :" Deutschland setze in der Logistik auf Lkws" !!!
Ach , und Sie , Herr Holger B . glauben dann wohl , alle andere Länder in Europa "setzen dann nicht auf Lkws" ?
Tatsache ist doch eher , daß die meisten Lkws , die auf deutschen Straßen unterwegs sind , ausländische Lkws sind . Und so verhält es dich in allen Ländern in Europa !
Im Artikel steht doch , daß der Lkw von Griechenland nach Italien unterwegs ist und nun am Brenner hängt .
Da müssten Sie sich doch eher fragen , warum gibt es hier keine Fährverbindung zwischen Griechenland und Italien , sodass der Lkw gar nicht erst diese "große Runde" fahren muß .
Es gibt Fährverbindungen zwischen Griechenland und Italien. Die Frage ist doch eher, wieso wird die nicht genutzt. LKW Fahrten sind wohl so billig, dass es sich rentiert, 100 km Umwege in Kauf zu nehmen.
Ist das logisch? Nein!
Sollte man bessere Lösungen finden? Definitiv!
Klar haben Sie Recht, dass extrem viele LKWs aus dem Ausland bei uns unterwegs sind. Die Frage, die man sich stellen muss, ist wieso?
Dafür gibt es mehrere Gründe:
- billige LKW Fahrer, die es akzeptieren auch wochenlang von zu Hause weg zu sein
- keine strengen TÜV Regularien wie in D
Es ist einfach billiger LKW von Polen über Deutschland nach Spanien fahren zu lassen.
Das alles geht auf unsere Kosten. Autobahnen und vor allem Brücken leiden darunter. Straßen müssen saniert und ausgebaut werden. Die Umweltbedingungen,... wer zahlt dafür? Der Bürger.
Die Schweiz ist hierfür ein Vorbild. Die Schweiz setzt erfolgreich auf die Schiene. Auf die Schiene müssen wir viel mehr Güter bringen, dort die Infrastruktur ausbauen, anstatt jetzt irgendwelche Stromabnehmer auf Autobahnen zu installieren oder Megaliner auf die Straße bringen.
Die Österreicher wehren sich gegen den LKW und PKW Transitverkehr. Zu recht! Wahrscheinlich auch, um Bayern endlich dazu zu bringen, ihr Versprechen zur Anbindung an den Brennerbasistunnel umzusetzen.
Deutschland setzt bei der Logistik auf LKW, die Leidtragenden sind die Bürger An den viel zu vollen Straßen.
Darum finde ich die Handlungen von Österreich richtig. Es muss ein Umdenken her. Es ist doch völlig unlogisch LKW durch halb Europa fahren zu lassen, um ca. 30 Tonnen zu transportieren.
Die Ökobilanz ist gravierend schlecht. Lärm, Sicherheit und schlecht bezahlte Jobs kommt noch dazu.
Ein Güterzug kann bis zu 2000 Tonnen transportieren, also 50 LKW ersetzen, bei null CO2 Verbrauch.
Immer wieder das Märchen die Bahn sei umweltfreundlich oder gar CO2 neutral.
Natürlich entsteht CO2, nicht nur wegen des fahrstroms, sondern auch wegen des drum herums. Im Rangierbetrieb kommen z.B. fast ausschließlich uralte Diesel Locks zum Einsatz.
Hinzu kommen massive Lärmemissionen, Metallabrieb und Flächenverbrauch.
Man muss immer abwägen und alle Daten transparent auf den Tisch legen. Aber die faktenlose Idealisierung oder gar Unterstellung der CO2 Neutralität ist Humbug!
Natürlich entsteht bei der Bahn auch Lärm, aber da habe ich eine Lärmquelle eines Zuges, im Vwergleich zu 50 LKWs hintereinander. Dazu versucht die Bahn, auch Strecken mit höherem Güterverkehr um Städte zu leiten (z.B. Mannheim).
Flächenverbrauch sehe ich im Vergleich zur Straße deutlich geringer. Züge können auch gut auf eingleisigen Strecken fahren, was bei LKWs nicht der Fall ist. Auch ist eine 2-gleisige Strecke viel schmaler als eine Autobahn.
Eine 2-spurige Eisenbahnstrecke ist ca. 8 Meter breit. Eine 2-spurige Schnellstraße ist 20 Meter breit, eine Autobahn 26 m und 3-spurig in der Regel 33m. So viel zum Flächenverbrauch. Das spricht ganz klar für die Bahn.
Metallabrieb ist eindeutig umweltfreundlicher als der Gummiabrieb bei PKW und LKW. Der benutzte Strom um mit den Loks zu fahren ist 100% Ökostrom. Die noch eingesetzten Rangierloks V60 sind teilweise 60 Jahre alt und wurden zwar modernisiert, werden aber jetzt durch moderne Dieselloks mit Batteriezelle getauscht. Also auch hier klarer Pluspunkt für die Bahn.
Haben sie eine Quelle zum Ökostrom?
Die Bahn verspricht BahnCard Kunden, dass anteilig für ihre Fahrt 100% Ökostrom eingesetzt wird.
Somit ist nicht einmal der Personenverkehr CO2 neutral.
Im Güterverkehr kommt kein Ökostrom zum Einsatz, da man ihn hier nicht so gut vermarkten kann, wie an die Öko sensiblen Passagiere.
Lärm:
LKW fahren über 95% der Strecke Autobahn oder Autobahnähnliche Fernstraßen. Fast immer fernab von Wohngebäuden und wenn, dann nur einzelne.
Der Güterverkehr wird, da das Schienennetz in Deutschland historisch bedingt so ausgelegt ist, stets durch das Herz eines Ballungsgebiets durchgeleitet.
Beispiel Augsburg: wo ist denn unser Güterbahnhof? Direkt neben dem Hbf, sprich jeder laute Güterzug fährt ab neusäß oder Mering einmal komplett durch Dicht besiedeltes Gebiet. Selbst wenn der Zug garnicht nach Augsburg muss.
Noch akuter ist es in Ruhrgebiet, Frankfurt, Ulm, ...
in Frankfurt wird sogar die S-Bahnstrecke immer mehr von Güterzügen benutzt, mit fatalen Folgen und Bürgerprotesten.
Flächenverbrauch
Ein strassenabschnitt ist deutlich leistungsfähiger als ein Schienenstück. Die Straße kann sehr viel Individualverkehr aufnehmen, dicht hintereinander. Auf der Schiene müssen sie auf freier Strecke kilometerlange Abstände einhalten. - auch hier hängt wieder alles vom Ausbaustatus der Infrastruktur (Signalabstande, zugsicherungssysteme) ab, wie dicht man den Verkehr fahren lassen kann. Und der ist bekanntlich marode in Deutschland.
Noch ein Schlusswort: Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Ich bin ein großer Fan der Bahn und befürworte den Gütertransport auf der Schiene.
Aber nach dem Wahlkampf muss man in die Realwelt zurück. Die Fakten müssen transparent auf den Tisch, um dann rational agieren zu können.
Unser Schienennetz ist absolut am Limit. Auf den frequentierten Magistralen (auf den Güter fast ausschließlich unterwegs sind) können keine zusätzlichen Leistungen mehr aufgenommen werden. Schon jetzt kommen Güter regelmäßig stundenlang verspätet am Ziel an, obwohl sie pünktlich Abfahren. Darauf haben viele Unternehmen keine Lust mehr und setzen auf LKW.
Verbesserungen gibt es nur, wenn man die Hosen runter lässt und den ist-Zustand zugibt.
Denn ideologische Rufe werden dieses System nicht leistungsfähig machen!
Wir brauchen eine gut funktionierende Logistiklösung. Vielleicht sind es in Zukunft autonom fahrende LKW mit Alternativen Antrieben.
Ich persönlich finde aktuell eine Lösung von Logistikhubs sinnvoll. Ein LKW bringt die Wäre per Container zu einem regionalen Hub. Dort wird es per Zug zum nächsten Zielhub gebracht und von einem regional verkehrendem LKW zum Endziel gebracht.
Das System muss natürlich günstiger sein, als die aktuelle Lösung. Sie dürfte auch verlässlicher sein, wenn die Bahn zuverlässiger wäre und Güterzüge tagsüber einen klaren zugewiesenen Fahrplan ohne Zwangsstopp hätte.
Wie auch immer... wir müssen das System ändern.
Es bringt der Umwelt etwas, es sorgt für wenigere Unfälle, Staus und vor allem bessere Arbeitsplätze in Deutschland.