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Stauden

Radtour durch die Stauden: Zur besten Sängerin der Welt

Auf der Radtour durch die Stauden gab eine eine nette Begegnung: Frau Steger singt „Weiße Rosen aus Athen“.
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Auf der Radtour durch die Stauden gab eine eine nette Begegnung: Frau Steger singt „Weiße Rosen aus Athen“.
Foto: Ines Lehmann

Diese Radtour ist nichts für Anfänger: Durch die Stauden führen die Radwege mit knackiger Steigungen und vielen netten Begegnungen.

Stauden extrem? „Haha.“ Die Kollegen feixen. „400 Höhenmeter, wieso tust du dir das an?“ Aber das kümmert mich wenig. An meinen Turnschuhen klebt noch der rote Sand vom Tennisplatz, zwei Tage vor der Tour war ich klettern und in meinem Blutkreislauf befindet sich ausreichend Koffein. Ich bin bereit.

Karte
Karte

Weil zu zweit alles mehr Spaß macht, nehme ich eine ­Kollegin mit. Ausgangspunkt ist Schwabmünchen. Unter Gänsegeschnatter und ländlicher Ruhe erreichen wir Schwab­egg. Wir müssen den ersten Berg rauf. „Den oder den?“, fragt die Kollegin. Es gibt zwei: einer leichter und ­länger, der andere das jeweilige Gegenteil. Wir entscheiden uns für den anderen.

Diese Fahrradtour durch die Stauden fordert Durchhaltevermögen

500 Meter später und 70 Meter weiter oben brauchen wir eine Trinkpause. 18 Prozent Steigung, die erste Herausforderung. Dann sehe ich das Schild: Prügelberg. Klar, dass der so heißt. Na, wenigstens machen sie einem nichts vor.

Um 12.30 Uhr geht es weiter nach Scherstetten. Zur Belohnung für den Prügelberg geht’s bergab. Wieder bergauf. Und wieder bergab. Und wie. Mit gefühlten 60 Stunden­kilometern rasen wir ins Dorf. Viel los ist hier nicht, nur die Obstbäume tragen schwer. Das dürfte eine gute Ernte geben heuer. Auch nach Mittelneufnach [wo Werner Possardt 1985 den Film „Xaver und sein außerirdischer Freund“ drehte] führt unsere Tour über Asphalt. Viel bietet sich nicht fürs Auge. Die Autos fahren beängstigend nah an uns vorbei. Ein Biber hat den Ausflug ins Hollywood der Stauden nicht ­überlebt – er liegt tot am Straßenrand.

Radtour: Wo geht es nach Könghausen?

Plötzlich wissen wir nicht weiter. Wir müssen nach Könghausen, aber wo geht’s nach Könghausen? Zum Glück begegnet uns Maria Ziegler, die schon ihr ganzes Leben in Mittelneufnach wohnt. Eine Dame fragt man nicht nach dem Alter, aber wir vermuten, dass unser beider Leben nicht ausreicht, um die Jahre zusammenzubekommen. Frau Ziegler weist uns den Weg und weiß auch, dass man im „Adler“ hervor­ragend Lamm essen kann. Leider haben wir dafür keine Zeit, Könghausen wartet. Der Weg ist ein ständiges Bergauf und Bergab, der Höhenunterschied beträgt aber nie mehr als 20 Meter. Wo bleiben die Herausforderungen?

Das wäre eine, wäre man eine Kuh: 6000 Kilogramm Milchleistung im Jahr. Die Marken hängen an der Tür eines ­typischen Bauernhauses. Als ich sie fotografiere, kommt ­eine alte Frau mit misstrauischem Blick aus dem Haus: „Was ­machen Sie da?“ Ich erkläre es – sie lächelt. Dann erzählt sie. Sie sei 84 und seit einem Sturz lasse sie der Junior nicht mehr arbeiten im Stall. Dabei ist er doch allein, ist nicht verheiratet. Mir tut die alte Dame leid. Ich biete an, die Kollegin ­dazulassen. Aber die protestiert. „Schade“, sagt die Frau, als wir weiterfahren. Viel Abwechslung hat sie wohl nicht mehr.

Gegen zwei erreichen wir Reichertshofen. Der alte Bahnhof ist ein Hingucker, ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Und doch noch in Betrieb: Die Staudenbahn kommt immer wieder mal vorbei. Weiter geht’s.

Von Grimoldsried erhoffe ich mir vor allem eines: einen g’scheiten Metzger. Ich habe Hunger. Doch vorher ein weiterer giftiger Anstieg. 80 Meter Höheunterschied sind auf zehn Prozent Steigung verteilt und deshalb nicht so schlimm wie der Prügelberg. Wir lernen Grimoldsried plötzlich von einer ganz anderen Seite kennen: Moderne Kunst mitten in einem offenen Obstgarten. Wer hätte das gedacht. Die Holzskulpturen von Walter Brunner stehen einfach so da, Wind und Wetter ausgesetzt. Die eine setzt sich aus Rechtecken ­zusammen, die andere aus „Os“ und eine dritte ergibt den ­Anfang eines Schlagers: Marmor, Stein und Eisen bricht. Wir klauen Herrn Brunner noch zwei Birnen in der Hoffnung, er möge uns verzeihen. Auf einer Bank unter einer Birke ­verschlingen wir unsere Wurstsemmeln. Warum schmeckt draußen immer alles so viel besser? Neben unserer Bank steht ein Marterl: „Gott segne unsere Fluren“.

Am Ende des Radwegs durch die Stauden gibt es eine nette Begegnung

Als wir satt sind, haben wir keine Energie mehr. Nach Münster geht es zum Glück bergab, wir lassen es rollen. Irgendwie ist die Luft raus. Aber wir haben nicht mit den Damen Steger, Lutz und Heckl gerechnet. In Münster sitzen sie im Garten und diskutieren mit uns die Qualität der Metzger im Umkreis von 20 Kilometern. Nach kurzer Zeit sind wir ­Experten auf dem Gebiet der Wurstproduktion. Ob wir denn auch wüssten, dass sie die beste Sängerin der Welt ist, will Frau Steger von uns wissen. Wir hätten es geahnt, sagen wir, aber beweisen müsse sie es trotzdem. Und das tut sie. Erst mit einem perfekten Jodler, der uns staunen lässt. Und dann singt Frau Steger „Weiße Rosen aus Athen“ – so schön, so klar, mitten in Münster. Wir sind versucht, die Feuerzeuge rauszuholen. Am Ende bleiben wir länger in Münster, als wir uns je hätten träumen lassen.

Stauden extrem? Ja! Extrem nette Leute, wenn man sich ein bisschen Zeit für Begegnungen nimmt.

Weitere Radtouren in Augsburg und Umgebung finden Sie auf unserer Übersicht.