125.000 Euro für Pfleger: Augsburger Verein drohen Konsequenzen
Plus Der Förderverein der Uniklinik Augsburg hat 125.000 Euro für rund 1000 Pflegekräfte gesammelt. Jetzt gibt es Ärger mit dem Finanzamt.
Sein Herz ist groß, seine Wut ist noch größer. Der frühere CSU-Landtagsabgeordnete Max Strehle aus Gessertshausen (Landkreis Augsburg), seit 26 Jahren Präsident der „Gesellschaft zur Förderung des Universitätsklinikums Augsburg e.V.“, wollte den Pflegekräften der Uniklinik Augsburg für ihr Engagement in der Corona-Pandemie „mehr als nur Danke sagen“. Er startete eine Spendenaktion mit dem Ziel, jedem Mitarbeiter „als Ausdruck der Wertschätzung“ für seine Arbeit einen Einkaufsgutschein in Höhe von 100 Euro zukommen zu lassen.
100.000 Euro wollte Max Strehle zusammenbekommen. Am Ende waren es 125.000 Euro
Die Aktion – unterstützt auch von Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber und Landrat Martin Sailer (beide CSU) – wurde zu einem vollen Erfolg. Innerhalb von nur drei Wochen kamen rund 125.000 Euro zusammen. 100.000 Euro waren das angepeilte Ziel. Dann aber kam das böse Erwachen: Das Finanzamt machte klar, dass der Förderverein das Geld laut Gesetz nicht einfach an die Pflegekräfte weitergeben kann. Es müsse versteuert werden. Außerdem stehe wegen der Spendenaktion möglicherweise sogar die Gemeinnützigkeit des Fördervereins auf dem Spiel.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht und eigentlich verwundert es schon, dass einem alten Polithasen wie Max Strehle so etwas passiert. Das gilt es doch vorher abzuklären, oder?
Und letztlich kann ich das Problem auch nicht erkennen: Dann zahle man den Pflegekräften, die man begünstigen will für ihre aufopferungsvolle Arbeit 2 x 44 Euro und einmal 22 Euro aufs Monatsgehalt draufgepackt aus oder lege ihnen entsprechende Gutscheine zum Gehaltsstreifen dazu.
Die Gemeinnützigkeit? Nunja, auf den Prozess würde ich es ankommen lassen. Es kommt ja wohl nur "Verfolgen von satzungsfremden Zwecken" in Frage. Wenn man aber gesondert Spenden sammelt für Menschen, die in einer gesellschaftlichen Notlage besonderes geleistet haben, was auch der Staat mit Sonderzahlungen honoriert, also nicht Gelder des Vereins zweckentfremde, sondern lediglich seine Infrastruktur nützt, kann ich mir nicht vorstellen, dass man einem gemeinnützigen Verein seine Grundlage entzieht.
Irgendwie muss der Finanzminister ja seine "Corona Ausgaben" wieder hereinholen!
Kurzarbeitergeld - die meisten müssen Einkommenssteuer nachzahlen, obwohl Kurzarbeitergeld ja nicht steuerpflichtig ist (kleingedrucktes lesen). Dank Progressionsvorbehalt zahlen sie aber trotzdem!
Menschen, die ihre ganze Kraft darin stecken Kranken und Hilfsbedürftigen in der Corona Krise zu helfen werden diskriminiert und müssen für eine Spende Steuern zahlen; den Helfern für diese Spende wird die Gemeinnützigkeit aberkannt, aber Beamte, die mit Corona überhaupt nichts zu tun haben (außer vielleicht einmal in einem Dokument zu erwähnen) bekommen Corona Hilfe?
Wann bekommen die Helfer in der Corona Zeit, die ihre Zeit, die ihre Freizeit, die ihre Familienfrieden opfern endlich den Respekt, den sie sich verdient haben und immer noch verdienen