270.000 Menschen in Bayern sind Alkoholiker
Auch in Bayern ist Sucht ein großes Problem. Alleine 270.000 Menschen sind im Freistaat dem Alkohol verfallen. CSU-Gesundheitsministerin Huml will weiter in Prävention investieren.
Etwa 270.000 Menschen in Bayern sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums alkoholabhängig. "Hinter diesen Zahlen stehen Schicksale", betonte Ministerin Melanie Huml (CSU) am Donnerstag in München. Deshalb müsse entschieden gegen das Problem vorgegangen werden. Jahr für Jahr wendet Bayern nach Angaben Humls rund eine Million Euro für Präventionsmaßnahmen gegen Alkoholmissbrauch auf.
Alkohol-Prävention ist besonders bei jungen Menschen bereits erfolgreich
Erste Erfolge seien vor allem bei jungen Menschen erkennbar, erklärte die Gesundheitsministerin. "Seit vier Jahren sinkt die Zahl der 10- bis 20-Jährigen, die wegen akuten Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus müssen." Dennoch seien davon aber noch immer mehr als 4500 Kinder und Jugendliche betroffen.
In Deutschland gelten etwa 1,77 Millionen Menschen als alkoholabhängig, wie aus dem am vergangenen Dienstag in Berlin vorgestellten Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hervorgeht.
Das Jahrbuch Sucht fasst jährlich die aktuellen Daten, Fakten und Trends zum Konsum von legalen und illegalen Drogen sowie zu abhängigem Verhalten in Deutschland zusammen. Der Pro-Kopf-Konsum beim Alkohol liegt demnach weiterhin auf sehr hohem Niveau. 2015 wurde mit umgerechnet 9,6 Liter reinem Alkohol ebenso viel getrunken wie im Jahr davor. Der Gesamtverbrauch an alkoholischen Getränke sank 2015 nur leicht um gut ein Prozent auf 135,5 Liter pro Kopf.
Sucht nach Zigaretten geht merklich zurück
Der Konsum von Tabakprodukten ging merklich zurück. 2016 wurden 7,7 Prozent weniger Fertigzigaretten konsumiert als im Jahr zuvor. Stark gestiegen ist hingegen der Konsum von Pfeifentabak - von 1732 Tonnen im Jahr 2015 auf 2521 Tonnen im vergangenen Jahr. Das war ein Plus von mehr als 45 Prozent.
Jeder achte Deutsche über 14 Jahre hat auch schon einmal E-Zigaretten probiert. Beim Großteil blieb es aber bei einem einmaligen Versuch. Nur 2,2 Prozent haben in der Vergangenheit regelmäßig E-Zigaretten konsumiert. AZ/AFP/dpa
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