Bistum Eichstätt rechnet weiter mit zweistelligem Millionenverlust
Das Bistum Eichstätt geriet durch einen Millionenverlust bei fragwürdigen Immobiliengeschäften in die Schlagzeilen. Nun legte die Diözese ihr Vermögen offen.
Im Finanzskandal um dubiose Immobiliengeschäfte in den USA geht das Bistum Eichstätt weiterhin von einem Schaden im zweistelligen Millionenbereich aus. Dies sagte der Finanzdirektor der Diözese, Florian Bohn, am Mittwoch bei der erstmaligen Vorstellung des gesamten Bistumsvermögens. Das katholische Bistum hatte 60 Millionen US-Dollar (51,5 Millionen Euro) in fragwürdige Anlagen investiert; nur ein Zehntel ist davon bislang zurückgeflossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt deswegen gegen einen Berater und einen Ex-Diözesanmitarbeiter.
Im aktuellen Finanzbericht geht die Kirche von einem vollständigen Verlust der noch fehlenden 54 Millionen Dollar aus. "Wir haben es in der Bilanz so behandelt, als würde nichts mehr zurückkommen. Insofern können wir uns nur verbessern", meinte Bohn. Nachdem zunächst ein Komplettverlust der in den USA angelegten Summe befürchtet wurde, sprach die Staatsanwaltschaft zuletzt nur noch von einem gesicherten Schaden in Höhe von etwa einer Million Dollar. Das Bistum hält dies für zu wenig.
Bistum Eichstätt hat ein Sachvermögen von 126 Millionen Euro
Zu der Offenlegung des kirchlichen Vermögens sagte Bischof Gregor Maria Hanke: "Wir schließen damit einen Meilenstein in der Transparenzoffensive ab." Das Bistum Eichstätt hat demnach ein Sachvermögen von 126 Millionen Euro, dabei handelt es sich hauptsächlich um Immobilien. 344 Millionen Euro sind in Wertpapiere oder andere Finanzanlagen investiert.
Zustimmend reagierte Hanke auf die Forderung des Münchner Erzbistums, dass es finanzielle Unterstützung zwischen den katholischen Bistümern nur noch bei transparenten Bilanzen geben dürfe. Damit die Zahlenwerke der Bistümer vergleichbar seien, müssten die Bilanzierungsstandards angeglichen werden. "Da liegt durchaus noch eine Aufgabe vor uns", sagte Hanke.
Die deutschen Bistümer hatten bereits vor Jahren wegen des Finanzskandals um den damaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst mehr Transparenz versprochen. (dpa/lby)
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