Abitur, und dann? Die wichtigsten Infos zum Studienbeginn
Was soll ich studieren? Wie und wann muss ich mich bewerben? Für alle, die sich noch nicht ganz sicher sind, gibts hier die passenden Antworten rund um den Studienbeginn.
Am Freitag beginnen die schriftlichen Abitur-Prüfungen an bayerischen Gymnasien. Die Aufregung unter den Abiturienten steigt, aber auch die Vorfreude auf das Ende der Schulzeit wächst mit jedem Tag. Dann heißt es endlich: feiern und die neugewonnene Freiheit genießen! Aber wer nicht erst vorhat, ein Jahr "Pause" zu machen, ins Ausland zu gehen oder sich bereits einen Ausbildungsplatz gesichert hat, sollte die Fristen fürs Wintersemester 2013/2014 nicht verpassen.
Wichtige Informationen zum Studienbeginn
Wann kann ich mich bewerben?
Generell ist die Bewerbung für das Wintersemester ab Mitte Mai möglich. Der Bewerbungsschluss ist allerdings von der Anzahl der zu vergebenen Studienplätze im entsprechenden Fach, der Zulassungsbeschränkung, abhängig.
Für zulassungsbeschränkte Studiengänge (mit Numerus Clausus) gilt der 15. Juli als Stichtag. Auch Bewerber mit ausländischen Zeugnissen müssen sich an diese Frist halten. Gegebenenfalls müssen innerhalb dieser Frist zusätzliche Bewerbungsunterlagen eingereicht werden.
Bewerber für zulassungsfreie Studiengänge haben in der Regel bis Ende September Zeit sich zu bewerben.
Medizin-, Tiermedizin-, Zahnmedizin- und Pharmazie-Anwärter können sich über hochschulstart.de zentral bewerben. Sogenannte Altabiturienten, die ihre Hochschulzulassungsberechtigung schon vor dem 16. Januar des laufenden Jahres erhalten haben, müssen sich bis zum 31. Mai bewerben. Für alle anderen gilt der 15. Juli als letzter Bewerbungstermin.
Wichtig: Wer sich nicht sicher ist, in welche Kategorie ein bestimmter Studiengang fällt, sollte sich auf der Homepage der entsprechenden Uni informieren.
Wie kann ich mich bewerben?
Die meisten Unis bieten mittlerweile eine Online-Bewerbung an, manche haben damit sogar die klassische "Papier-Bewerbung" ersetzt. Die Online-Bewerbung ist auf der Homepage der jeweiligen Universität zu finden und wird ausführlich erklärt.
Bei Brief-Bewerbungen muss darauf geachtet werden, dass das Absendedatum auf dem Poststempel vor dem Stichtag liegt. Am besten rechtzeitig alle Dokumente zusammen tragen und abschicken. Dann steht dem Studienbeginn nichts mehr im Weg.
Große Nachfrage bei BWL und "Medien und Kommunkiation"
Laut dem statistischen Bundesamt liegt der Studiengang Betriebswirtschaftslehre (kurz: BWL) immer noch ungeschlagen auf Platz 1 der beliebtesten Studiengänge. "Nachfrage-Dauerbrenner ist die Betriebswirtschaftslehre", bestätigt auch Anke Michaelis von der Universität Augsburg. Danach folgt im deutschlandweiten Ranking Maschinenbau/-wesen auf Platz 2, Rechtswissenschaften schaffen es immerhin auf den dritten Platz.
"Auffallend groß ist die Nachfrage im zulassungsbeschränkten Studiengang Medien und Kommunikation", meint Michaelis. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber übersteigt die Zahl der verfügbaren Studienplätze seit Jahren.
Auch die Lehramtsstudiengänge für Grundschule und Gymnasium sind laut Michaelis konstant stark nachgefragt. Die Zahl der Bewerber sei "weitgehend unabhängig von den konjunkturellen Schwankungen der Lehrbedarfsprognose Bayern".
Studium als gute Versicherung gegen Arbeitslosigkeit
"Prinzipiell ist ein Studium - egal welchen Fachs - eine sehr gute "Versicherung" gegen Arbeitslosigkeit", erklärt Julia Brombach, Leiterin des Career Service der Universität Augsburg. "Die Arbeitslosenquote von Akademikern sinkt seit Jahren und liegt immer deutlich niedriger als die Quote von geringer Qualifizierten."
Trotzdem gibt es laut Brombach Unterschiede zwischen verschiedenen Studiengängen. "Absolventen geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer müssen nach Abschluss des Studiums in vielen Fällen länger nach einer Stelle suchen und verdienen im Schnitt weniger als ihre Kommilitonen, die z.B. ein technisches Fach studiert haben.
Arbeitsmarktprognosen für Studienwahl nicht relevant
Die Entscheidung für ein Studium sollte aber hauptsächlich von den eigenen Interessen und Fähigkeiten abhängig gemacht werden, betont Brombach. Schließlich handelt es sich bei Arbeitsmarktprognosen nur um statistische Angaben, die oft nur wenig Aussagekraft im Einzelfall haben. "Welche Jobchancen man später hat, hängt maßgeblich davon ab, welches persönliche Profil man sich während des Studiums erarbeitet." Wer sich schon während dem Studium um praktische Erfahrungen bemüht, hat später oft mehr Chancen auf einen Arbeitsplatz.
Julia Brombach warnt vor dem sogenannten "Schweinezyklus": "Wenn es in einem Jahr heißt, dass Absolventen dieses oder jenes Studiengangs fehlen, entscheiden sich mehr Leute für diese Studienrichtung. Wenn sie ihr Studium in ein paar Jahren abgeschlossen haben, gibt es häufig zu viele."
Angehende Studenten sollten mehr auf ihre eigene Stärken vertrauen, als sich bei der Studiengangwahl auf vage Arbeitsmarktprognosen zu stützen.
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