Staatsregierung treibt Liftprojekt am Riedberger Horn voran
Die bayerische Staatsregierung will heute das umstrittene Skiliftprojekt am Riedberger Horn im Allgäu vorantreiben.
Unter Leitung von Ministerpräsident Horst Seehofer berät das bayerische Kabinett am Vormittag über einen Kompromissvorschlag von Heimatminister Markus Söder (beide CSU). Demnach soll die durch das Liftprojekt betroffene Fläche nunmehr von 150 auf 80 Hektar schrumpfen. Im Gegenzug soll es eine Kompensationsfläche von knapp 300 Hektar geben.
Die Bewohner der beiden Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein hatten sich in Bürgerbefragungen für einen Zusammenschluss der beiden dortigen Skigebiete ausgesprochen.
Die sogenannte Skischaukel ist allerdings höchst umstritten, weil die geplante Lifttrasse durch einen streng geschützten Bereich der Alpen verläuft und damit eigentlich unzulässig ist. "Man geht her und verändert aus wirtschaftlichen Gründen heraus die bislang geschützten und noch ursprünglich erhaltenen Zonen – und weist Ausgleichsflächen dafür aus, die in ihrer Qualität nicht vergleichbar sind", hatte etwa Josef Klenner, Präsident des bayerischen Alpenvereins, kritisiert.
Die Staatsregierung will dafür aber mit einer Änderung des Landesentwicklungsprogramms den Weg ebnen. (dpa, AZ)
Warum Ministerpräsident Seehofer die Skischaukel für vertretbar hält, lesen Sie hier. Dass Tourismus und Umweltschutz kein Gegeneinander sein müssen, schreibt Uli Hagemeier hier.
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