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Allgäu
23.05.2015

Wie ein Schneeballsystem 9000 Anleger um ihr Geld brachte

23 Millionen Euro Schaden, 9000 Opfer: Im vergangenen Jahr flog das Schneeballsystem von "Marketing Terminal" auf.
Foto: Ralf Lienert

9000 Menschen zahlten im Glauben ans große Geld bei „Marketing Terminal“ ein. Doch der schöne Schein der Allgäuer Firma trog. Einblick in eine Welt der Lügen und Intrigen.

Er hatte nichts von den Millionen gewusst, bis zu jenem Tag im März 2014, als seine Schwester starb und er auf ihrem Grundstück in einer Mülltonne die Reste verbrannter Schriftstücke fand. Die Beweise, wie er sagt, über Geldtransfers, Namen, Summen. Seine Schwester war Geschäftsführerin von „Marketing Terminal“, einem Schneeballsystem, er findet das Wort Strohfrau passender. In ihrem Namen sind Millionen umgesetzt worden.

23 Millionen Euro, so haben es die Staatsanwälte ermittelt, eingesammelt bei 9000 Menschen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen, gelenkt über Briefkastenfirmen und Steueroasen. Das Versprechen vom großen Geld durch Werbeerlöse war verlockend. Die Augsburger Ermittler für Wirtschaftskriminalität bereiten die Anklage gegen den 46 Jahre alten Hauptverdächtigen aus dem Oberallgäu vor.

Im Hinterzimmer eines Kemptener Cafés sitzt der Mann, dessen Schwester jahrelang eine Liebesbeziehung mit dem mutmaßlichen Millionen-Betrüger führte. Er ist 50 Jahre alt und will anonym bleiben, er hat Kuchen mit Banane und Sahne bestellt, er ist Unternehmensberater in London und hat ein Jahr lang auf eigene Faust zu „Marketing Terminal“ recherchiert. Eine Frage hatte ihn nicht losgelassen: „Warum hat meine Schwester mitgemacht?“

In einer blauen Mappe auf dem Tisch liegen seine Beweise. Seitenweise Namen der Betrugsopfer, Ausdrucke, Kreditkartenbelege, sogar ein Konto in Italien hat er ausfindig gemacht. Es war leer.

Betrüger von "Marketing-Terminal" tarnen sich mit kroatischen Büro

Hinter „Marketing-Terminal“ stand eine Clique von Leuten, sagt er, es waren mehr als die drei, gegen die derzeit ermittelt wird. Sieben oder acht Leute hat er ausgemacht, Vermittler seien das gewesen, zehn Prozent Provision für jeden neuen Anleger. Die Investoren einer Zombie-Firma, alles Tarnung. Eine Adresse auf den Seychellen, ein Büro in Kroatien. Es gibt Fotos, die Mitarbeiter vor Computern zeigen. Doch „Marketing Terminal“ hat nie in Online-Werbung investiert, weder in Deutschland noch in Kroatien.

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Was ausgezahlt wurde, war das Geld späterer Investoren. Ein Firmengeflecht mit nur einem Zweck, sagt der Bruder der früheren Geschäftsführerin: So habe man fiktive Rechnungen stellen, Geld hin und her schieben können. Und Geld war da. 23 Millionen insgesamt, bis zu 250.000 Euro hatten Anleger jeweils in die Firma investiert. Noch heute schildern einige ihre Glücksgefühle angesichts der erwarteten Gewinne. 

„Das war wie bei einer Sekte, eine Gehirnwäsche eigentlich“, sagt der Mann im Hinterzimmer und zieht ein Foto aus dem Stapel in seiner Mappe. Der frühere Lebensgefährte seiner Schwester „könnte Ihnen einen Eisschrank in der Antarktis verkaufen“. Überzeugend, eloquent, Typ Heiratsschwindler. Seine Schwester habe mit ihm das Glück gesucht. Sie, die frühere Hotelfachfrau, wollte mit ihm sesshaft werden. Ein Haus im Grünen, das sei ihr Traum gewesen. Eine Frau, die bei Männern stets gab, doch selten zurückbekam. „Sie hat sich Liebe erkaufen wollen“, sagt ihr Bruder.

 Ihr Lebensgefährte, die Ermittler sehen in ihm den Hauptverdächtigen, habe sie mit der eigenen Putzfrau betrogen. Ein Lebemann, der teure Autos fuhr, seiner Geliebten Schmuck schenkte, nur Tage nach der Beerdigung seiner Lebensgefährtin. Sie hatte vor ihrem Tod ihm die Firma übertragen, sagt ihr Bruder. Angeblich war sie dem Betrug und seiner Dimension auf die Schliche gekommen. Er berichtet von einem Streit.

Woran ist seine Schwester gestorben? Es war eine Lungenembolie, hat die Obduktion ergeben. Die Staatsanwaltschaft hat die Todesfallermittlungen eingestellt. Ihr Bruder sagt, ihm bleiben Zweifel.

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