Allgäuer wird von Lawine mitgerissen und rettet sich selbst
Ein Skifahrer gerät im Allgäu unter eine Lawine, Retter suchen stundenlang nach ihm - bis er sich auf Facebook meldet.
Ein Lawinenabgang am Spieser im Gebiet von Bad Hindelang (Oberallgäu) hat am Sonntagabend zu einer großen Suchaktion geführt. Zuvor hatte sich ein 45-jähriger Skifahrer, der zum Teil verschüttet worden war, selbst aus den Schneemassen befreien können. Anstatt die Rettungskräfte zu verständigen, schrieb er allerdings erst drei Stunden später auf Facebook über den Vorfall. Dieser Eintrag wurde nur per Zufall von den Rettungskräften entdeckt, die daraufhin den Einsatz abbliesen.
Gegen 16.40 Uhr war bei der Integrierten Leitstelle Allgäu der Abgang der Lawine am Spieser (1651 Meter) zwischen Bad Hindelang und dem Ortsteil Unterjoch gemeldet worden. Da Tourengeher in dem 200 Meter langen und 40 Meter breiten Lawinenkegel eine herrenlose Skibrille sowie eine Mütze entdeckten, erfolgte umgehend eine große Alarmierung der Bergwachten Bad Hindelang, Hinterstein, Wertach und Oberjoch sowie der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West (Kempten).
Mann von Lawine mitgerissen: 73 Retter bei Suchaktion im Einsatz
Insgesamt waren nach Einbruch der Dunkelheit 73 Bergwachtmänner, ein Rettungshubschrauber, zwölf Beamte der Alpinen Einsatzgruppe und zwei Beamte der Polizeiinspektion Sonthofen im Einsatz. Die Rettungskräfte suchten die Lawine mit Hunden und Sonden ab.
Gegen 19.30 Uhr wurde dann zufällig ein Facebookeintrag entdeckt, in dem ein 45-jähriger Oberallgäuer schilderte, dass er von der Lawine erfasst, etwa 30 Meter mitgerissen und zum Teil verschüttet worden war. Nachdem die Polizei telefonisch Kontakt mit dem Mann aufgenommen hatte, konnte ausgeschlossen werden, dass es weitere Verschüttete gegeben hat. Somit wurde die Suche beendet.
Die Rettungskräfte weisen nach dem Vorfall ausdrücklich darauf hin, dass sich Opfer eines Lawinenunglücks, die sich selbst befreien konnten, unbedingt bei der Bergwacht, der Polizei oder der Integrierten Leitstelle melden sollten. Dadurch könnten unnötige Suchaktionen, wie die am Sonntagabend, vermieden werden.
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