
Streit in der CSU über Skigebiet am Riedberger Horn

Umweltministerin Scharf lehnt eine Erweiterung des Skigebiets aus Naturschutzgründen ab. Markus Söder hat davon nur aus den Medien erfahren und will die Sache erst noch prüfen.
Gereizte Stimmung herrscht zwischen Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder und Umweltministerin Ulrike Scharf, beide CSU. Denn in der Auseinandersetzung um den Skigebietsverbund zwischen Grasgehren und Balderschwang über das Riedberger Horn im Oberallgäu hat Söder aus den Medien erfahren, dass seine Partei- und Ministerkollegin der Skigebiets-Erweiterung eine klare Absage erteilt hat.
„Die geplante Maßnahme liegt außerhalb der vorhandenen Skigebiete in einem höchst sensiblen Naturraum“, sagte Scharf. Dort lebten viele seltene und zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten wie das Birkwild. Das betroffene Gebiet liegt in der strengsten Schutzzone C des Alpenplans.
Scharfs Ablehnung verärgert die Tourismusbranche
Eine Sprecherin des Finanz- und Heimatministeriums sagte hingegen: „Das Verfahren ist definitiv noch nicht abgeschlossen.“ Bei der Bewertung des Umweltministeriums handle es sich nur um eine von mehreren. Dem Vernehmen nach hat sich das bayerische Wirtschaftsministerium für einen Skigebietsverbund am Riedberger Horn ausgesprochen. Die Stellungnahme des Umweltministeriums müsse genau analysiert werden, sagte Söder.
In CSU-Kreisen und in der Tourimusbranche im Oberallgäu hatte die Nachricht vom angeblichen Aus für den Skiverbund gestern für Verärgerung gesorgt. Der Bund Naturschutz (BN) begrüßte hingegen die ablehnende Haltung der Umweltministerin. Der BN befürchtet einen Präzedenzfall, wenn in der höchsten Schutzzone C des Alpenplans neue Erschließungen genehmigt werden. Auch die Grünen-Abgeordneten Uli Leiner und Thomas Gehring lobten „die klare Entscheidung für die Natur und den Alpenschutz“. Leopold Herz (FW), drängte auf eine Entscheidung. „Umweltminister Scharf sagt nein, CSU-Fraktionschef Kreuzer dagegen ja. Und das Heimatministerium prüft und prüft und prüft.“ (mun, raf)
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