Streit um angehenden Priester: Bischof Hanke und Schuster treffen sich
Weil der Eichstätter Bischof einen Mann zum Diakon weihte, der KZ-Witze erzählt und Hitler imitiert hatte, war das Verhältnis zwischen Zentralrat der Juden und der Kirche belastet
Nach Informationen unserer Zeitung haben der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und der in Würzburg lebende Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, bei einem Treffen versucht, ihre Differenzen auszuräumen.
Zu Verstimmungen war es gekommen, weil Hanke am 24. Juni in Eichstätt einen jungen Mann zum Diakon weihte. Dieser war vor vier Jahren aus dem Würzburger Priesterseminar entlassen worden, nachdem er KZ-Witze erzählt und Adolf Hitler imitiert hatte.
Martin Swientek, Sprecher des Bistums Eichstätt, bestätigte am Donnerstag auf Nachfrage, dass Hanke am Dienstag Schuster in Würzburg aufsuchte. Das Treffen sei „von einer vertrauensvollen und offenen Atmosphäre geprägt“ gewesen, sagte er. Dass das Treffen erst jetzt stattfinden konnte, habe an terminlichen Gründen gelegen. Über die Inhalte des Gesprächs wurde am Donnerstag nichts bekannt; Schuster war wegen des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana nicht zu erreichen. Er hatte wiederholt davon gesprochen, dass das Verhältnis zwischen Zentralrat der Juden und katholischer Kirche durch die Diakonenweihe belastet sei. Hanke hatte diese als Akt der Barmherzigkeit verteidigt.
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