Schwarz-Grün beim Aschermittwoch: Prosit der Gemeinsamkeit?
Plus Früher hat sich die CSU im Bierzelt selbst gelobt. Nun muss sie sich an den Grünen abarbeiten. O’zapft is für das Duell zwischen Markus Söder und Robert Habeck.
Wer wissen will, ob ein Schriftsteller wie Robert Habeck bierzelttauglich ist, bekommt in Landshut keine Antwort. Denn der Grünen-Chef tritt in einem Theater auf. Bier und Brezen gibt es trotzdem, serviert auf grün-weißen Rautentischdecken. Habecks Defiliermarsch ist eine fröhliche Mischung aus Polka und Klezmer. Klarinette geht schließlich auch als Blasmusik durch. Für Volksfeststimmung reicht es allemal. Mussten die Grünen früher für den Aschermittwoch noch eilig ein paar Leute zusammentrommeln, damit die Fotos in den Zeitungen nachher nicht ganz so trist aussahen, bleibt für viele der rund 600 Zuschauer in diesem Jahr nur ein Stehplatz. Sie alle wollen den Mann hören, der selbst in Niederbayern trachtenjankerresistent bleibt und im schwarzen Philosophenpullover daherkommt.
Politischer Aschermittwoch der CSU: Reicht nicht, sich auf die Schulter zu klopfen
Beim angeblich „größten Stammtisch der Welt“, also bei der CSU in Passau , lässt sich Hochstimmung längst nicht mehr automatisch erzeugen. Eine Einpeitscherin muss her. Digitalministerin Dorothee Bär treibt mit schneidend greller Stimme das Publikum in der Dreiländerhalle an. Den ersten spontanen Applaus erntet Franz Josef Strauß – im Film auf Großleinwand. Dann zieht Markus Söder zum „echten“ Defiliermarsch ein. Anderswo würde man wohl von Begeisterungsstürmen sprechen. Hier ist es so, wie es bei dieser Traditionsveranstaltung halt immer ist: Die Hardcore-Fans der CSU feiern ihren Parteichef – und sich selbst. Und Söder weiß ja, worauf es in Passau ankommt. Er muss mit wenigen Worten das Publikum auf seine Seite ziehen. „Der Aschermittwoch ist das Hochamt der Demokratie“, sagt er also und ruft: „Der Chef im Ring ist die CSU und das bleibt sie auch.“ Solche Sätze lieben sie hier.
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