Augsburger Bischof Meier kritisiert Söders Staatsregierung
Bischof Meier kritisiert Söders Entscheidung zur Ausgangssperre an Weihnachten. Auch sein evangelischer Kollege Piper ist wenig begeistert.
Der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier zeigt sich entrüstet über die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, dass es an Weihnachten keine Ausnahmen für Kirchgänger von der Ausgangsbeschränkung zwischen 21 Uhr und 5 Uhr geben wird. In einer Regierungserklärung hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag unmissverständlich gesagt: „Es wird keine Sonderregelung geben für Familien und auch nicht für Kirchen.“ Damit müssen die traditionell spätabendlichen oder nächtlichen Christmetten an Heiligabend vorverlegt werden.
„Wir wurden von der neuen Entwicklung förmlich überrumpelt“, kritisierte dies Meier in einer Pressemitteilung. „Eine stabile Brücke zwischen Staat und Kirche, die durch Krisen trägt, stelle ich mir anders vor.“ Das Virus kenne keine Uhrzeit. Deshalb seien in vielen Pfarrgemeinden zahlreiche Gottesdienste und Christmetten hintereinander geplant, um Besucherzahlen zu entflechten und mit dieser Entzerrung die Feiernden zu schützen.
Regionalbischof Piper bezeichnet Ausgangssperre an Weihnachten als "notwendig"
Axel Piper, Regionalbischof des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Augsburg und Schwaben, betonte, wie wichtig die Weihnachtsbotschaft gerade in dieser Zeit sei. Die bestehenden Schutzmaßnahmen hätten sich bewährt und ermöglichten ein verantwortbares Feiern von Gottesdiensten. Anders als Meier bezeichnete Piper die strikte Ausgangssperre, die von diesem Mittwoch an in ganz Bayern gilt, aber als „notwendigen Eingriff“. Evangelische wie katholische Kirche hatten fest damit gerechnet, eine Ausnahmegenehmigung für Weihnachten zu erhalten – so, wie es vor kurzem auch noch geplant war.
Nun müssen also Christmetten verlegt werden: Die mit Bischof Meier, die am 24. Dezember um 23.30 Uhr im Dom stattfinden sollte, beginnt um 19 Uhr. Sein Vorhaben, mit Axel Piper am Augsburger Helmut-Haller-Platz Weihnachten „einzuläuten“, wurde abgesagt.
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Jesus Christus hat uns gelehrt was das wichtigste ist und zwar " Liebt einander wie ich euch geliebt habe ." Da soll die Amtskirche in erster Reihe , an der Spitze mit dem Bischof diese Liebe vermitteln, dann ist jeder Tag Weihnachten. Da soll der Bischof mal begründen warum es Sonderrechte geben soll für die Kirche , und die Kirche nicht den selben Gesetze und Beschlüsse unterliegt wie alle Menschen und Institutionen in unserem Land . Reicht es nicht das die Kirche im Missbrauchskandal vor dem Gesetz schon einen Sonderstatus hat ,und jeder Normalsterbliche schon hinter Schwedischen Gardienen gelandet wäre. Da hat der Bischof die Möglichkeit den Opfer Weinachtsliebe zu beweisen ,was genau so wichtig oder noch wichtiger wäre als die Christmette. Jesus hat nie verlangt dass Christen die Gesetze und Verordnungen missachtet ,sondern hat das Gegenteil gelehrt. Gibt dem Kaiser was dem Kaiser gehört und Gott was Gott gehört.
Ich bin auch entrüstet und zwar über den Bischof. Wie kann man sich anmaßen, dass es für die Kirchen Sonderrechte geben sollte.
@Rolf K. Es gibt halt Menschen, die eine andere Vorstellung von Weihnachten, Religion und Glaube haben wie Sie und für die trägt ein Mensch wie Bischof Meier Verantwortung.
Und was da in den letzten 10 Monaten an Krisen-Management abgelaufen ist, ist alles andere als erstklassig und ähnelt dem Modell "Berliner Flughafen".
Ob das Virus die "andere Vorstellung von Weihnachten, Religion und Glaube" auch teilt? Eher nicht. Meier kann ja Fürbitten beten, daß das Virus an Weihnachten Pause macht, aber ich befürchte, das wird das Virus herzlich wenig jucken…
ROBERT M. Manche schreiben dem Weihrauch zumindest eine antibakterielle wenn nicht gar antivirale Wirkung zu . . .
@Rainer Kraus: Woher kennen Sie meine Vorstellung von Weihnachten, Religion und Glauben? Ich dachte auch immer, dass die Politiker für uns Verantwortung haben, da diese von uns gewählt wurden. Aber es scheint da wohl noch eine andere Welt zu geben:-)
Was die Amtskirche anbelangt ( Ich spreche nicht von der Kirche Jesu Christi ) maßt die sich Schon sonderrechte zu ,was sie zum teil auch hat vor dem Gesetz. Es wird vorraussichtlich ein neuer Austrittsrekord im vergangenen Jahr gegeben haben ,was nicht von etwa kam . Da sollten die Herren sich mal Gedanken darüber machen ,und nicht nur von Glaubensverlust sonden auch von Glaubwürdigkeitsverlust in die Institution sprechen .
Niemand kann es dem Augsburger Bischof Betram recht machen, werder die Querdenker die seiner Meinung nach christliche Symbole missbrauchen, noch die bayerische Staatsregierung, die für Kirchen keine Sonderregeln zulässt.
Was ist so schwer daran, sich vor eine Kamera zu stellen und einen Gottesdienst als Livestream abzuhalten? Sein Chef, der Papst, macht das ja auch.
Tja, da sollten Sie sich halt vorher informieren, bevor Sie dem Bischof etwas vorwerfen! Dieser hält schon seit Ende März regelmäßig Messen über Livestream ab. Nicht nur Sonntagsgottesdienste sondern auch Rosenkränze. Kann man ja nicht wissen, wenn man die Kirche nur verteufelt und nur dagegen wettert.