Aussage von Steuerfahnder: Platzt der "Goldfinger"-Prozess?
Plus Die Staatsanwaltschaft steht extrem unter Druck. Sie kann bisher keine Beweise vorlegen. Und sieht sich jetzt sogar dem Vorwurf der Vertuschung ausgesetzt.
Die Bombe geht um 10.45 Uhr hoch. Der Chef-Steuerfahnder S. sagt als Zeuge im spektakulären „Goldfinger“-Prozess um angeblich milliardenschwere Steuerhinterziehung aus. Er soll in diesem speziellen „Goldfinger“-Film quasi der James Bond sein, der die Bösewichte jagt. Aber er ist eben ein bayerischer Finanzbeamter. Dunkelgrauer Anzug, dunkle Krawatte, grau meliertes Haar. Und so gibt er – ohne danach gefragt worden zu sein – brav zu Protokoll, dass er im Jahr 2017 mit zwei Augsburger Staatsanwälten zur EU-Justizbehörde Eurojust nach Den Haag gereist sei, um über Rechtshilfe anderer Länder in diesem Verfahren zu sprechen. Das Problem daran: Diese Unterredung findet sich nirgends in den Gerichtsakten.
Ein bayerischer Steuerfahnder ist eben nicht James Bond
Die 10. Strafkammer des Landgerichts Augsburgs muss die Verhandlung unterbrechen. Als nach der Pause auch noch bekannt wird, dass es eine zweite, nicht in den Akten dokumentierte Reise, nämlich nach London zur britischen Polizei, gegeben hat, platzt den Verteidigern der beiden angeklagten Rechtsanwälte und Steuerberater der Kragen. Denn für sie bestätigt sich damit offiziell ein seit Monaten gehegter und mehrfach ausgesprochener Verdacht: Vertuscht die Staatsanwaltschaft wichtige Dienstreisen in diesem Verfahren? Und wenn ja, warum?
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