
B12: Dreispuriger Ausbau ab 2007
Buchloe/Kaufbeuren (rm). Die Bundesstraße 12 wird ab Herbst 2007 zwischen Buchloe und Ketterschwang dreispurig ausgebaut. Darauf einigten sich gestern Vertreter des Bundes, des Landes und der Kommunen im Kaufbeurer Rathaus. Die Kosten von rund 4,5 Millionen Euro übernimmt der Bund. Gleichzeitig wird die Aufnahme eines autobahnähnlichen Ausbaus der viel befahrenen Trasse in den nächsten Bundesverkehrswegeplan vorbereitet.
Kaufbeuren ist wie mehrfach berichtet die einzige kreisfreie Stadt in den alten Bundesländern ohne eigenen Autobahnanschluss. Oberbürgermeister Stefan Bosse hält diesen zugunsten einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung seiner Stadt für unabdingbar. Deshalb setzt er sich bereits seit seinem Amtsantritt im November 2004 für einen Ausbau der B12 zwischen der Autobahn und Kaufbeuren ein. Bosse hat viele Mitstreiter gefunden, darunter die Allgäu Initiative.
Deren langfristiges Ziel ist es, die Bundesstraße durchgehend bis Kempten autobahnähnlich auszubauen. Doch dies ist nur möglich, wenn die Straße dafür in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. Dieser wurde 2004 zuletzt fortgeschrieben und ist erst 2010 wieder verhandelbar. Die Allgäuer Politiker wollen alles daran setzen, dass dann die B12 an die Reihe kommt, auch wenn derzeit die Verkehrszahlen dafür noch gar nicht ausreichen. Auf der B12 verkehren zwischen Kaufbeuren und Buchloe derzeit täglich rund 15000 Fahrzeuge. Eine zweispurige Bundesstraße sollte aber sogar bis zu 20000 verkraften. Derzeit spielt diese Zahl jedoch keine große Rolle, vielmehr geht es den Allgäuer Politikern darum, schnellstmöglich eine Verbesserung der jetzigen Situation zu erreichen. Deshalb beschlossen sie gestern, ab Herbst 2007 vom A96-Anschluss bei Buchloe her in Richtung Süden mit einem dreispurigen Ausbau zu beginnen. Einverstanden damit zeigte sich sowohl Rolf-Werner Bartsch vom Bundesverkehrsministerium als auch Helmut Schütz von der bayerischen Obersten Baubehörde. Die Planung übernimmt das Straßenbauamt Kempten.
Laut Leitendem Baudirektor Bruno Fischle soll der erste Bauabschnitt rund 2,5 Kilometer lang sein und die Erneuerung der einzigen B12-Überführung auf dieser Trasse bei Lindenberg enthalten. Diese Brücke werde gleich so breit ausgebaut, dass einst auch vier Spuren unter ihr durch führen könnten, so Fischle. Kosten soll dieser erste Abschnitt rund 2,5 Millionen Euro. Weitere zwei Millionen Euro will das Land Bayern aus dem ihm vom Bund zugewiesenen Topf für den Bauabschnitt II in die Hand nehmen. Dieser reicht dann bis etwa Ketterschwang, wo die verbreiterte Spur besteht, die weiterhin erhalten bleibt.
Diese Ausbauform hätte dem Germaringer Gemeinderat am besten gefallen, ist aber aus Verkehrssicherheitsgründen nicht mehr zulässig. Stattdessen gibt es auf der neuen Trasse zwei plus eine Spur, so dass abwechselnd in jeweils einer Fahrtrichtung überholt werden kann. Mit dieser Lösung waren gestern alle glücklich: Gastgeber OB Bosse, die Abgeordneten Kurt Rossmantih, Franz Pschierer und Angelika Schorer, Landrat Johann Fleschhut und die Bürgermeister Kaspar Rager (Germaringen), Josef Schweinberger (Buchloe) und Franz Hauck (Jengen). Ende 2008 soll der erste Abschnitt fertig sein. In den Jahren 2009/2010 folgt Teil zwei. Gedacht werden soll dabei auch an Lärmschutzmaßnahmen für die anliegenden Orte. Wer diese bezahlen muss, ist allerdings noch nicht geklärt.
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